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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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215. Gerhard's Denkschrift betreffend das Corp. Inscr. Lat. (1846). 521<br />

gründlicher epigraphischer Kenntnifs sich gesteigert hat. Den Dr. Mommsen diesen<br />

Gelehrten beizuzählen, trage ich nach den mancherlei im Bulletino des Instituts<br />

und an<strong>der</strong>wärts von ihm gedruckten Aufsätzen durchaus kein Bedenken ; sollte<br />

darüber ein Zweifel obwalten, so würde Borghesi's Empfehlung sofort sie beseitigen<br />

können. Vor <strong>der</strong> Akademie ist eine solche Empfehlung vollends unnöthig,<br />

nachdem ihm dieselbe durch ehrenvolle Aufträge theils ihr Vertrauen bezeugt, theils<br />

ihm Gelegenheit gegeben hat, in <strong>der</strong> lateinischen Epigraphik sich auszubilden. Nachdem<br />

er dies zwei Jahre hindurch gethan, hat er mehr Befähigung als ii'gend ein<br />

an<strong>der</strong>er deutscher Gelehrter, die noch unerledigten Arbeiten , welche von italiänischen<br />

Sammlungen und Bibliotheken für lateinische Epigraphik zu leisten sind, fortzu-<br />

führen, und seine Rüstigkeit ist grofs genug, tun innerhalb weniger als zweier Jahre<br />

nach einem ostensiblen Plan diese Rückstände zu beseitigen ; hierzu konnnt , dafs<br />

er in Verbindung mit an<strong>der</strong>n philologisch gebildeten jungen Männern, welche gerade<br />

in Italien sich aufhalten . die Mittel zur Vertheilung so mühsamer, an den verschiedensten<br />

Orten auszuführen<strong>der</strong> Arbeiten mit den wesentlichsten Ersparnissen von<br />

Zeit und Geld nachzuweisen und eine Beschleunigung herbeizuführen vermag, welche<br />

auch wegen <strong>der</strong> bekannten Rivalität des officiell noch keineswegs aufgegebenen<br />

französischen Unternehmens von gröfster Wichtigkeit ist. Soll aber Dr. Mommsen<br />

den epigraphischen Arbeiten ferner erhalten werden, so mufs hiezu schleunig An-<br />

stalt getroffen werden, indem er sich ohne den Fall einer solchen aufserordentlichen<br />

Fügung [:*] entschlossen erklärt, vom Herbst d. Js. an seine juristische Lehrthätig-<br />

keit weiter zu verfolgen.<br />

3. Ein ganz beson<strong>der</strong>s dringen<strong>der</strong> Umstand ist ferner die römische Regierungsän<strong>der</strong>ung.<br />

Fast alle Inschriftensammliuigen Italiens sind zugänglich; nur <strong>der</strong> Vatikan<br />

wird jedem, <strong>der</strong> dort abschreiben und vergleichen will, seit Jahren untersagt. Gegenwärtig,<br />

bevor die Personalien des neuen Papstes geordnet sind, liefse sich dieses<br />

Verbot für die nächsten Monate leichter umgehen; auf <strong>der</strong> Vatikanischen Bibliothek<br />

wurde deutschen Gelehrten noch ganz kürzlich von früh 9 Uhr bis Abends 6 Uhr<br />

zu arbeiten gestattet.<br />

4. Ich glaube endlich noch darauf aufmerksam machen zu müssen , dafs Herr<br />

von Savigny, ohne dessen Zuversicht, eine <strong>Königlich</strong>e Unterstützung zu erwirken,<br />

von diesem epigraphischen Unternehmen gar nicht die Rede sein könnte, ein durch<br />

bekannte Aufopferungen bethätigtes beson<strong>der</strong>es Gewicht auf die Prüfung luid Ab-<br />

schrift epigraphischer Denkmäler, namentlich unedirter, legt und, bevor über die<br />

Befürwortung solcher monumentaler Arbeiten Seitens <strong>der</strong> Akademie nicht entschieden<br />

ist, vermuthlich auch die einstweilen ihm zugegangene Empfehlung rein litterarischer<br />

und in Deutschland ausführbarer Arbeiten für's erste noch auf sich beruhen lassen<br />

dürfte.<br />

Wie vieles nun auch im Allgemeinen gegen den Wunsch weitaussehen<strong>der</strong> und<br />

kostspieliger Reisen für epigraphische Zwecke zu sagen sein möge, und mit wie<br />

vielem Recht die histor, philos. Klasse bei neulicher Berathung über diesen Gegen-<br />

stand jenen Wunsch dem an und für sich ungleich dringen<strong>der</strong>en <strong>der</strong> vorerst in<br />

Deutschland zu erledigenden bibliothekarischen Arbeiten gleichen Bezugs nachgesetzt<br />

habe, so heischt doch <strong>der</strong> unabweisliche Drang jetzt dargebotener und keinen längeren<br />

Verzug dulden<strong>der</strong> günstiger Umstände eine womöglich noch dringen<strong>der</strong>e Em-<br />

pfehlung von Seiten <strong>der</strong> Akademie, als sie den ersten vorbereitenden litterarischen<br />

Arbeiten zum Behuf einer künftigen lateinischen Inschriftensammlung bereits neulich<br />

zu Theil geworden ist. Die Benutzung aller solcher so günstiger als dringen<strong>der</strong><br />

Umstände läfst aber gegenwärtig, weit entfernt zum Luxus epigraphischer Expeditionen<br />

sie auszudehnen, sehr einfach auf eine fernere Unterstützung des Dr. Momm-<br />

sen sich concentriren, welcher nicht erst nach Italien zu reisen, son<strong>der</strong>n nur die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Mittel zu erhalten braucht, um im Augenblick seiner beabsichtigten

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