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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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554 22"- BöcKii. Deiiksclirift in <strong>der</strong> RAUMEr.'soheii Angelegenheit (1847).<br />

an Se. Majestät eingesandt werden können. Aus dieser ist alles aufgenommen . was<br />

sich in unser Schreiben eintlechten liefs, und nichts Wesentliches ausgelassen, als <strong>der</strong><br />

Entschuldigungs- Grund, dafs er seine Rede mehreren Personen vorher vorgelesen<br />

habe, die darin nichts Anstöfsiges gefunden hätten: aber mit solchen Beson<strong>der</strong>-<br />

heiten, die ohne Nennung <strong>der</strong> Personen, welche nicht stattgefunden hat. obendrein<br />

ohne Gewicht sind, konnte sich unser Schreiben gewils nicht befassen. Die an<strong>der</strong>e Erklärung<br />

ist eine Vertheidigungsschrift gegen Herrn Encke, und aus dieser konnte<br />

ihrer Bestimmung nach nichts in luiser Schreiben aufgenommen werden, obgleich sie<br />

Einiges enthält, was Herr v. Raumer selbst hätte an den König schreiben können.<br />

Übrigens zweifle ich sehr, ob die kühnen Ritter, die imser Schreiben tadeln, nur<br />

so viel für den Redner /u sagen gewagt hätten , als wir gesagt haben. Ich komme<br />

auf den Schlufs des Schreibens: »Allerhöchst dieselben mögen /Aigleich <strong>der</strong> Aka-<br />

demie, <strong>der</strong>en edelster Schmuck und höchster Ruhm es ist, <strong>der</strong> Gnade des hochherzigsten<br />

Königs sich zu erfreuen, huldreichst gestatten, die sichere Überzeugung<br />

auszusprechen, dafs in Zukunft niemals durch irgend ein Versehen o<strong>der</strong> unrichtige<br />

imd leichtsinnige Beurtheilung <strong>der</strong> Verhältnisse imd Umstände von Seiten eines<br />

ihrer Mitglie<strong>der</strong> das <strong>Königlich</strong>e Gemüth verletzt o<strong>der</strong> sonst ein Argernifs gegeben<br />

werden könne«. Dafs ein Schlufs <strong>der</strong> Art nothwendig war, bedarf keines Be-<br />

weises: es kann sich also nur um die Wahl <strong>der</strong> Ausdrücke handeln. Es ist ge-<br />

sagt: «es sei <strong>der</strong> edelste Schmuck und <strong>der</strong> höchste Ruhm <strong>der</strong> Akademie, <strong>der</strong><br />

Gnade des hochherzigsten König sich zu erfreuen«. Ich frage jeden, ob er es nicht<br />

erkennt und empfindet, dafs <strong>der</strong> König die Akademie ausgezeichnet geehrt hat,<br />

wie sie seit Friedrich dem Grofsen nicht geehrt worden, und vielleicht noch mehr.<br />

Wenn in den Worten, welche diese Empfindung aussprechen, ein starker Ausdruck,<br />

»<strong>der</strong> schönste Schmuck, <strong>der</strong> höchste Ruhm« vorkommt, über welchen sich dialek-<br />

tisch streiten liefse, so ist es dennoch Engherzigkeit und Beschränktheit, o<strong>der</strong><br />

mindestens Mangel an Sinn für die Darstellung durch die Sprache, einen solchen<br />

Ausdruck, <strong>der</strong> vom Gefühl eingegeben wird, für Schmeichelei halten zu wollen.<br />

Man könnte nichts einigermafsen Lebhaftes schreiben, wenn man immer denken<br />

müfste, ob nicht einer hinter einem stände, <strong>der</strong> den Ausdruck für zu stark hielte.<br />

Aber ich gebe nicht einmal zu, dafs er zu stark ist; er ist wahr. Ich beschränke<br />

mich auf den Ausdruck "höchster Ruhm», indem <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e gerechtfertigt ist,<br />

wenn dieser stärkere gerechtfertigt wird. Es ist hier nicht davon die Rede, <strong>der</strong><br />

ganze Ruhm <strong>der</strong> Akademie beruhe auf dem Beifall, <strong>der</strong> Gunst, <strong>der</strong> Gnade des<br />

Königs; sie kann in ihren Mitglie<strong>der</strong>n und Leistungen Anerkennung, Ehre und<br />

Ruhm finden: aber vergleichungsweise luid eines gegen das an<strong>der</strong>e gehalten, ist<br />

die höchste Elire, welche ihr <strong>der</strong> ertheilt, welcher in ihrem Lande <strong>der</strong> erste und<br />

höchste ist, wenn dieser zugleich ein edelgebildeter und hochherziger Mann ist.<br />

Von wem hätte auch die Akademie höhere Ehi-e erhalten als vom König? Wer<br />

hat ihr mehr Ansehen gegeben als <strong>der</strong> König, hierselbst durch mancherlei Bevorzugung,<br />

durch die ihren Mitglie<strong>der</strong>n erwiesene Achtung und selbst durch den Besuch<br />

ihrer Sitzungen (weshalb gerade an dieser Stelle des Briefes davon die Rede<br />

ist), für das Ausland durch weithin wirkende Prärogativen:' Dafs sie dieses zu<br />

würdigen wisse, sicli dessen mit Recht rühmen könne, wird man zugeben; und<br />

wenn sie sagt, es sei ihr höchster Ruhm, sich <strong>der</strong> Gnade des Königs zu erfreuen,<br />

so ist hiermit gesagt, sie sei durch diese vorzüglich gehoben, und erkenne dies vor-<br />

züglich an, erkenne es als die höchste Ehre; da ihr in <strong>der</strong> That ja höhere von Niemanden<br />

erwiesen ist noch erwiesen werden kann. Hierin liegt keine Schmeichelei.<br />

Vielmehr war es passend, dies zu sagen. Erfor<strong>der</strong>t doch schon <strong>der</strong> gewöhnlichste<br />

Anstand selbst gegen einen Privatmann, dafs man in einem Augenblicke, wo man<br />

voraussetzen mufs, er fühle sich verletzt, ihm zu erkennen gebe, welchen Werth<br />

man auf sein Wohlwollen leeie! Aber man findet wolil Anstofs an den Ausdrücken:

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