Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

190. Der nicht genelmiigte Statutenentwurf vom Jahre 1809. 355
weitig drucken läfst. so willige er ein, dafs diefs letztere von Seiten der Akademie
geschehe. Die Schi'ift wird in diesem Falle neben den andern Preisschi'iften gedruclct.
6. Aufser diesen jährlich erscheinenden Bänden wird die Akademie von Zeit
zu Zeit einen Band fremder Abhandlungen herausgeben, nemlich solcher, die von
auswärtigen Mitgliedern oder von Kon-espondenten oder auch von ganz Fi-emden
eingesandt und bei der Akademie vorgelesen worden sind.
7. Damit die Akademie neben den eigenen und veranhafsten auch durch be-
förderte Schriften nützlich werde, ist es ihr zur Pflicht gemacht: wenn sich Fälle
ereignen sollten, wo es einem für die Wissenschaften wichtigen Werke an einem
Verleger fehlte, den Verlag solclier Werke auf Kosten des Staats in Vorschlag zu
bringen.
8. Eine in den Schriften der Akademie gedruckte Abhandlung kann der Vei'fasser
nicht sofort, oder gar zugleich, und noch weniger vorher, anderweitig in den
Druck geben. Niu' die Resultate derselben kann er bekannt machen. Der voll-
ständige Abdruck einer solchen einzelnen Abhandlung aber findet nur drei Jahre
nach Erscheinung des Bandes der Akademischen Schriften, welcher dieselbe enthielt.
Statt. Hingegen in einer Zeitschrift oder in einer Sammlung seiner Schriften wii'd
dem \'erfasser gestattet, bereits nach einem halben Jahre die Abhandlung wieder
drucken zu lassen. Diese Vorschrift trifft nicht blos die ordentlichen Mitglieder,
sondern auch die auswärtigen und die Korrespondenten, inigleichen die Fremden,
von welchen die Akademie Abhandlungen herausgiebt. Eben so wenig können Vei--
fasser von Preis- oder Accessit- Schriften, die in den Bänden der Akademie stehen,
dieselben früher wieder drucken lassen, es sei mit oder ohne Abänderungen.
9. Die Akademie der Wissenschaften hat bei allem, was sie mit dieser, Bezeichnung
durch den Druck ausgehen läfst, völlige Zensur -Freiheit.
Abschnitt IX.
Von der Oek onomischen Kommission.
1. Zur Besorgung der ökonomischen Angelegenheiten der Akademie ist eine
eigene Kommission eingerichtet. Sie besteht aus fünf Mitgliedern , nehmlich dem
Vizepräsidenten und vier andern, wovon jede Klasse einen aus ihrer Mitte ernennt.
Diese Fünf erwählen Einen unter sich zum Direktor.
2. Diese Oekonomische Kommission trägt Sorge:
a) für die Aufrechthaltung der Privilegien und Gerechtsame der Akademie
(wovon im folgenden Abschn.);
b) für die Erfüllung des Etats
;
c) für die Sicherstellung und vortheilhafte Benutzung des Kapital -Vermc")-
gens, wobei sie den Justiziai'ius der Akademie zu Rathe zu ziehen hat;
d) für die Vermehrung der Einkünfte, worüber sie im vorkommenden
Fall Vorschläge bei der Akademie einreicht;
e) für die gehörige Belegung der Einnahmen und Ausgaben.
3. Sie hat die Pllicht, die sämtlichen Jahres -Rechnungen abzunehmen und
an die Ober -Rechen -Kammer zu befördern, auch die Beantwortung der Bemerkungen
der Ober -Rechen -Kammer und die endliche Decharge derselben zu besorgen.
4. Zu ihren Obliegenheiten gehört auch die Kassenrevision bei diesem
allgemeinen und bei den besondern Rendanten der Verwaltungs Departementen.
Sie nimmt diese Revision, so oft sie es nötig findet, vor, mufs es aber wenigstens
monatlich einmal thun und verfasset darüber ein Protokoll, worin der Pllicht und
Wahrheit gemäis bezeuget wird, dafs die Älitglieder der Kommission sich selbst
überzeugt haben, dafs das Geld wirklich vorhanden ist. Diefs Protokoll wird von
ihr bei der Akademie eingereicht.
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