Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

236 Königliche Ordre an die Societät betreffend den Hopfengarten (1718).
dann in der That befindet, dafs dieselbe der unterm 15. May jüngsthin ilir ertheilten
allergnädigsten Resolution gemäss die übergenommene Anstalten yai Unterlialtung und
mehreren Aufnahmen des Theatri Anatomici und derer daselbst zu haltenden Übungen
wirklich ergriffen und die dazu erforderte Kosten sich ein Jahr durchs andere so
liocli belauffen, dafs der Fundus Societatis, wie er sich gegenwäi'tig befindet, ohne
Abbi'uch der übrigen erforderlichen Aufsgaben weiter nicht zureichen will, 8. K.
Maj. auch an solchen Veranstaltungen Dero allergnädigstes Wollgefallen unterm
i5.Aug. a. c. zu erkennen gegeben und Dero vorhei-gegangene allergnädigste De-
claration wiederholet: alfs seynd sie bßy solcher Bewandnifs nicht gemeinet, der
Societät ein mehrers aufzulegen, sondern lafsen bey dem Vorigen es in Gnaden bewenden,
und wollen Dero Hoflf-Rath und Präsidenten des CoUegii Medici Stahl
defshalb anderweiten Bescheid ertheilen. Signa t. Berlin, den 20. Nov. 1717.
Fr. Wilhelm.
136.
(Vergl. Gescliirhte der Alcadeniie S. 229).
Königliche Ordi-e an die Societät betreffend den Hopfengarten (vom
2. April 1718) nebst einer Correspondenz des Directoriums der Akademie
mit dem Geheimen Staatsarchiv vom Juli 1807.
[Geheimes Staatsarchiv. Akademisches Arcliiv.]
Von Gottes Gnaden Friderich Wilhelm König in Preufsen , Marggraif zu
Brandenburg, des H.R.Reichs Ertz - Kammerer und Churfürst u. s. w.
Unsern gnädigen Grufs zuvor, würdige, edler, vester, hochgelehrte Rähte
und liebe Getreue. Weilen Wir allergnädigst resolviret, dafs der Ho])ffengarte,
welchen Wir anietzo Unserer Hoffapotheke übergeben lafsen, bey solcher Apotheke
zwar nach wie vor alfs ein Apothekergarte verbleiben, die darinn befindliche rare
auswärtige Bäume, Stauden undt Gewächse aber der Societaet der Wifsensciiafften
Auffsicht untergeben werden, und diese dahingegen die erforderte Kosten zu An-
fertigung der Kasten undt solcher Gewächse gehöi-igen Conservation und Vermehrung
herschiefsen solle: Alls haben Wir euch Solches hierdurch in Gnaden bekant
machen Avollen. umb euch darnach zu achten undt in allen Stücken die darunter
benöhtigte Veranstaltung fordersanist zu machen. Seyndt euch mit Gnaden ge\vogen.
Geben Berlin den 2*'" April 1718.
Friedrich Wilhelm.
An die Societaet der Wifsen- M. L. von Pi'intzen.
scliafften, dafs sie die Auffsicht auff
die frembde Gewäclise im Hopffen-
garten hahen und die nölitige Kosten zu
deren Conservation herschiefsen solle.
Am II..Juli 1807 richtete das Directorium dei' Akademie (von Castillon und
Gerhard) an den Prediger Cosmar, der bei dem Gelieimen Archiv angestellt gewesen
zu sein scheint, einschreiben, dessen wesentlicher Inhalt lautete (Geheimes
Staatsarchiv, Soc. Scient. R g K lit. ni):
"Durch die jetzigen Zeitumstände finden wir uns veranlafst, den Titulum
Possessionis des der Akademie d. W. seit beinalie 100 Jahren zugeliörigen und von
ihr beständig unterhaltenen botanischen Gartens bei Neu -Schöneberg berichtigen
und dieses Grundstück in das Hypothekenbuch eintragen zu lassen. Da uns indessen
die Schenkungs- Urkunde zu diesem Behuf ermangelt und wir in Erfahrung
gebracht, dafs solche sich in dem K. Geheimen Archiv befinden soll, so ersuchen
wir Ew. Hochehrwürden u. s. w."