Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

380 196- Niebuhr's Entwurf für ein Corpus Insf^riptionum (1815).
Republiken bis auf die Normannen); denn die mittlere Geschichte fängt hier früher,
doi't später an ; aus Sicilien bis zur arabischen Eroberung u. s. w.
Aufgenommen könnten solche nicht mehr vorhandene Inschriften werden, die
von Schriftstellei-n, die nicht zur classischen Philologie gehören, vom Steine abgeschi'ieben
sind, wie eben die von Buttmann erwähnte adulitanische, eine die beym
Konstant. Porphyrogenneta steht, u. s.w. Ausgeschlossen sind alle, die in classischen
Autoren erhalten sind, wie bey Plinius oder in der Anthologie u. s. w.
Wegen Unbedeuteridheit des Inhalts darf nichts ausgeschlossen werden.
Quellen der Sammlung.
Alle gedruckten Werke, worin sich Inschriften befinden.
Handschriftliche Sammlungen; unbekannte Monumente an Ort und Stelle.
Mittel, sie zu benuzen. i. In Hinsicht der gedruckten Werke, sofern
die Bibliothek sie nicht darbietet. — Correspondenz, wodurch wir mit dergleichen
bekannt gemacht werden. — Reise irgend eines jungen Mannes nach reichen Biblio-
theken , z. B. Göttingen, um Werke zu excerpiren, die uns fehlen.
2. Handschriftliche Samn)lungen. Unbekannte Monumente. Reise
eines ausgezeichneten Philologen nach Paris, England, Griechenland (von England
zur See dorthin).
Correspondenz nach Zusendung eines Prospectus, in Italien und England. Mi-.
William Hamilton und IVIajor Leake zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.
Art der B e a r b e i t u n g.
Durch eine Deputation der philologischen Classe, vorzüglich durch Böckh.
Diese regulirt ihre Arbeiten , theilt sich in die Correspondenz u. s. w. Von den
Sammlungen werden ihr zwey Exemplare von jeder verschafft, welche zerschnitten,
und die Inschriften nach dem beschlossenen Schema eingetragen werden. Die gröfse-
ren Werke, welche hauptsächlich Inschriften enthalten, werden ihr ebenfalls zugestellt;
die, in denen sie zerstreut sind, leiht ihr die Bibliothek, Aus diesen werden
Abschriften gefertigt.
Beschaffenheit des Werks.
Über jeder Inschrift Angabe des Orts, wo sie gefunden und wo sie jetzt vorhanden
(wenn möglicli)» Das Object, worauf sie sich befindet; aus welcher Quelle.
Ei'gänzungen , wenn sie sich machen lassen, sorgfältig unterschieden. Critische
Anmerkungen. Gedrängte Erläuteiungen , wo es der Mühe lohnt. Hinweisung
auf Abhandlungen, wo sie erläutert worden u. s. w,
Übersetzung griechischer dialectischer in den gemeinen Dialect. Indices.
r d n u n g.
Zuerst die gi'iechischen , dann die italischen, dann die römischen, zuletzt die
übrigen (versteht sich jede Art für sich); bey den griechischen und römischen etwa
folgende Ordnung (in allem diesem bleibt aber der Deputation Alles vorbehalten):
1. Geseze und Beschlüsse des Volks oder von Collegien oder Magistratsedicte
und dergl., Bündnisse u. s. w. (ein diplomatischer Codex),
2. Historische Monumente (die pai-ische Chronik -— die Fasten — die Inschrift
des Duilius — die Inschrift von Ancyra — die von Axum u. s. w.). (Geschichten
auf Stein),
3. Andre Verzeichnung des Geschehenen, welches nicht zur Geschichte ge-
hört, sondern zu Acten: Verzeichnisse von Preisgewinnern u. s. w.,
4. Weihung von Gebäuden, Anathemen u. dergl.,
5. Grabschriften.