Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

370 194. Die Statuten der Akademie vom 24. Januar 1812.
Diese öftentlichen Versammlungen werden an den benannten Tagen, ohne
Rücksicht ob kirchliche Feste auf dieselben fallen , unverändert gehalten , und auf
den Geburtstag des Landesherrn, auch dann, wenn dieser in die statutenmäfsigen
Ferien fallen sollte. Die gewöhnliche Donnerstagssitzung fällt in der Woche, in
welche eine dieser öffentlichen Versammlungen trifft, aus, die Klassensitzung
aber nur, wenn die öffentliche Sitzung auf einen Montag fällt.
Die öffentlichen Sitzungen werden zu rechter Zeit vorher durch die Zeitungen
bekannt gemacht, und alle anständige Personen haben zu denselben Zutritt.
§ 19-
In jeder öffentlichen Versammlung führt abwechselnd einer der vier Klassen-
Sekretare den Vorsitz.
§ 20.
In den öffentlichen Versammlungen, die an den beiden Königlichen Geburts-
tagen zu halten sind, werden aufser dem Vortrage des Sekretars (§ 17) die seit der
lezten öffentlichen Sitzung vorgefallenen, die Akademie betreffenden Ereignisse,
Todesfälle u. s. w. kurz bekannt gemacht. Hierauf liest einer der Sekretare ab-
wechselnd, so dafs alle zwei Jahre eine der Klassen die Reihe trifft, einen wissen-
schaftlichen Bericht von dem, was in ihren Klassen seit Erstattung der letzten Be-
richte in der Akademie gelesen und sonst geleistet worden ist, und verbindet damit
eine Übersicht von dem Zustande und den Fortschritten der, den verschiedenen
Klassen angehörigen, wissenschaftlichen Fächer überhaupt. Damit diese Berichte
eine möglichst vollständige Uebersicht darlegen, so trägt die Klasse jedem einzelnen
ihrer Mitglieder einen Zweig der ihr zugehörigen Wissenschaften zu besonderer
Verarbeitung auf, und diese theilen ihre Resultate zu gehöriger Zeit dem Sekretär
mit, der sie alsdann zu einem Ganzen verbindet. — Nach den Berichten folgen
Abhandlungen.
§ 21.
Die auf Leibnitz'ens Gedächtnifstag angeordnete öffentliche Sitzung ist zu
Bekanntmachung der Preisaufgaben, Einführungen neuer Mitglieder (siehe unten)
und zu Gedächtnifsreden auf verstorbene Mitglieder bestimmt, welche letztere späte-
stens an dem zweiten Jahrestage dieser Ai-t nach deren Tode gelesen werden müssen.
In Ermangelung dieser beiden zuletzt erwähnten Handlungen werden Abhandlungen
gelesen, deren auch nach den gedachten Einführungs- und Gedächtnifsreden gelesen
werden können.
§ 22.
Es können in den öffentlichen Sitzungen keine andere Abhandlungen gelesen
werden, als solche, die bereits der gesamten Akademie vorgelesen worden. Sie
werden zu dem Ende entweder aus den im Jahre vorgelesenen ausgesucht, oder
falls ein Mitglied eine Abhandlung eigens dazu verfasst hätte, in einer der vorhergehenden
gewöhnlichen Sitzungen, nach der für diesen Tag bestimmten Lesung
der Akademie vorgetragen.
§ 23-
Aufserordentliche Versammlungen der Klassen und der Gesamt- Akademie
wei'den, so oft die Umstände es erfordern, von den Vorsitzenden Sekretaren berufen.
Die zu den wöchentlichen Zusammenkünften bestimmten Tage dürfen dazu
nicht gewählt werden.
§ 24-
Die Ferien der Akademie fangen mit dem i5ten August, wenn dieser ein
Sonntag ist, oder mit dem nächsten Sonntage darauf an, und dauern 8 Wochen.
Festferien sind die Osterwoche, die Pfings tw^oche und die beiden Wochen,
innerhalb welcher das Weihnacht- und Neujahrsfest fallen.