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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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)3G 216. Mommsen's Denkst'hrift (Corpus Iiiscr. Latinartun) 1847.<br />

blül'se Register zum leichtern Finden fiuf, son<strong>der</strong>n als wissenscliaftliciie Ziisaninien-<br />

stellung des Gleichartigen, als Darstellung <strong>der</strong> inneren Ordnung jenseit <strong>der</strong> Schianken<br />

<strong>der</strong> zufälligen Krwähniuig und des gelegentlichen Vorkommens, so bietet sich<br />

in ihnen gevvissei'mafsen ein Ersatz für den mangelnden Konunentar und eine Befriedigung<br />

<strong>der</strong> gerechten For<strong>der</strong>ung, dafs aus einer neuen Quellensammlung auch<br />

eine neue wissenschaftliche Bearbeitung hervorgehe. Diese P'or<strong>der</strong>ung ist schon<br />

dadurch gerechtfertigt, dafs Kritik, Ordnung. Registrirung <strong>der</strong> Inschriften nur ver-<br />

mittelst eindringen<strong>der</strong> sachlicher Forschung für jeden Abschnitt gelingen kann ; da<br />

aber Textkritik und Indices doch vielmehr die Resultate dieser Forschungen vor-<br />

aussetzen als in sich aufnehmen, so kommt man zu dem Dilennna, von diesen<br />

Untersuchungen nur etwa im Index die letzten Resultate nie<strong>der</strong>zulegen und Dar-<br />

legung und Begründung wegzulassen (wie dies Scaliger gethan hat), o<strong>der</strong> docli zu<br />

einem Kommentar sich zu entschliefsen. Ein zweckmäfsiger Ausweg dürfte sein,<br />

den Kommentar zwar wegzulassen , aber die Indices mit zusammenzufassenden epigraphi-<br />

schen Ahhandlmigen zu hegleiten. So z. B. würde bei <strong>der</strong> Abfassimg eines Index nominum<br />

eine Abhandlung über die Nominum ratio sich von selbst ergeben; bei <strong>der</strong><br />

Anfertigung <strong>der</strong> alphabetischen Magisti'atsverzeichnisse vollständige Kataloge <strong>der</strong><br />

höheren Beamten in chronologischer Ordnung, eine <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Legionen und<br />

an<strong>der</strong>er Heeresabtheilungen bei dem Index rei milit., eine an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Militairstrafsen<br />

aus <strong>der</strong> Beai'beitung <strong>der</strong> Columnae milliariae. Als mustei'hafte und mafsgebende<br />

Vorarbeit in diesem Sinne nenne ich die Einleitung zu Kellermann's vigiles. in <strong>der</strong>en<br />

Weise ich kürzlich die Inschi-iften <strong>der</strong> Scribae et apparitores magg. RR. für das<br />

Rheinische Museum behandelt habe. Allerdings würde man mit diesen Abhand-<br />

lungen nie die allseitige Durchforschung des epigraphischen Materials erreichen,<br />

die <strong>der</strong> ausschliefsliche Vorzug <strong>der</strong> kommentarischen Behandlung bleibt; aber man<br />

erreiclite doch eine Untersuchung <strong>der</strong> Inschriften in ihren wichtigsten Beziehungen,<br />

die eben durcli die Indices repräsentirt werden. Die i-ömischen Inschriften, von<br />

denen die wichtigsten Namen und Ämter verzeichnen, werden am füglichsten in<br />

dieser zusammenfassenden Behandlung gewürdigt, die vielleicht bei den griechischen<br />

weniger angemessen sein möchte. Derartige supplementarische , dem CLL. ange-<br />

hörige, aber in ihren Ei-scheinungen davon unabhängige Abhandlungen dürften<br />

wenigstens einen guten Tlieil <strong>der</strong> Vortheile des Kommentars realisiren.<br />

Das ist allei'dings klar, dafs die Ausführung aller dieser Arbeiten unmöglich<br />

von einem Einzigen geschehen kann. Aber es ist dies nur ein neuer Vu)rtheil <strong>der</strong><br />

vorgeschlagenen Auskunft, dafs sie eine Arbeitstheilung möglich macht und<br />

gebietet. Nichts ist sicherer zu hoft'en, als dafs namhafte Gelehrte mit Veignügen<br />

sich bei diesen Arbeiten betheiligen werden, wobei sie den ganzen inschriftlichen<br />

Apparat, den man jetzt so mühsam zusammensuchen mufs, fertig geliefert erhalten<br />

und nur mit ihren sonstigen Forschungen auf diesem Gebiete zu combiniren haben;<br />

wobei ferner ihre Arbeit keinesweges in <strong>der</strong> Masse des Corpus untergeht, sondei'n<br />

ein selbstständiges wissenschaftliches Werk bleibt. Ja es liegen jetzt schon Arbeiten<br />

vollendet vor, worin <strong>der</strong> schwierigste und wichtigste Theil dieser Forschungen<br />

ersch()pft ist. Ich meine Borghesi's Konsularfasten, angelegt nach dem System von<br />

Muratori's fünfter Klasse, so dafs bei jedem Konsulat alle dasselbe erwähnende<br />

Inschriften zusammengestellt sind. Bekanntlich hat Borghesi sich bereit erklärt,<br />

dies Werk, die Frucht fünfzigjähriger Arbeit und einer in <strong>der</strong> Epigraphik sonst<br />

nicht wie<strong>der</strong> vorkommenden A'ereinigtmg von Scharfsinn, Gelehrsamkeit und Geduld,<br />

jedem C. I. L. hinzugeben, dessen Zustandekommen verbürgt ist. Wollte<br />

man aber dasselbe in dieser seiner Gestalt unverän<strong>der</strong>t abdrucken, so wairde dadurch<br />

jede sonst zweckmäfsige Ordnung unmöglich gemacht, indem darin natürlich<br />

Inschriften je<strong>der</strong> Art durch einan<strong>der</strong> stehen und alle Gesichtspunkte dem einen <strong>der</strong><br />

Konsularverzeichnisse aufgeopfert sind. Borghesi hat mir aber selbst gesagt, dafs

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