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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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220 117. Leikniz, Besteuerung des Branntwein -Brennens (S.April 1711).<br />

tatis prui'itu ad vera principia et solidam doctrinam zu leiten, darauff sie sich künftig<br />

bey Ämtern und Geschafften zu gründen hätte.<br />

Schliefslich wären, wie Eingangs bemerckt, diejenigen so sich auff Academien<br />

vor An<strong>der</strong>n herfürgethan und dessen unverdächtige Zeugnisse hätten , ceteris paribus,<br />

bey Gelegenheit für An<strong>der</strong>n zu bedencken und zu beför<strong>der</strong>n, und damit <strong>der</strong> guthen<br />

Verordnung <strong>der</strong> rechte Naclidruck zu geben.<br />

117.<br />

(Vergl. Gescliiclite <strong>der</strong> Akailemie S. i8i).<br />

Lkirn iz, Antrag auf Besteuerung des Branntwein -Brennens zu Gunsten<br />

<strong>der</strong> Berliner Societät, 3. April ryii.<br />

[Klopp, Die Werke von Leibniz. 10. Bd. S. 442 ff.]<br />

Alldieweil man sowold in <strong>der</strong> Chymie, alfs auch bej^ Sammlung eines Cabinets<br />

und <strong>der</strong> Conservation in Litjuido nach jetzigem Gebrauch des Brandtweins nicht<br />

ermangeln kan, und aber <strong>der</strong>gleichen von Jedwedem wer da will, auch so viel<br />

alfs er will, gemaclit werden kan, wann er nur die Cise und Accise von dem<br />

Geti-aide erleget: Niemand aber vor das Recht und die Freiheit Brandtewein zu<br />

brennen das Geringste erleget, und man einen Vorschlag verlanget, wie man bey<br />

<strong>der</strong> Societät zu Anschaffung eines Cabinets vmd zu Experimentis Chymicis einen<br />

Fonds bey Sr. Königl. M'^ ausbitten könte: Alfs wolte hiemit unmafsgeblich vorgescldngen<br />

haben, dafs man bey Sr. Königl. M' ausbäte einen gantz kleinen Impost<br />

anniuitim auff jede Brandteweins- Blase zu legen, welches unmafsgeblich + Tldr.<br />

sein köndte. Dafs <strong>der</strong>gleichen billig auffgeleget werden könne, sind folgende Motiven.<br />

1. Weil es ein Getränck, welches alfs eine Artzeney wohl nützlich, aber<br />

zum ordentlichen Gebrauch alfs ein Aliment höchst scliädHch. und gewifs viel Tausend<br />

INIenschen dadurch ihr Leben verkürtzen, solchem nach billig zu belegen ist.<br />

2. Ist diese Anlage so gering, dafs sich Niemand darüber zu beschweren Ursach<br />

finden wird. Wann man betrachtet, dafs mit einer Blase zum Mindesten<br />

tausend Quart des Jahres gemacht werden können, JNIancher aber wohl zwey, drey<br />

mahl so viel verfertiget, so wäre solcher halbe Thaler kaiun <strong>der</strong> tausendste o<strong>der</strong><br />

zwey tausendste, und also folgt hieraus, dafs die Proportion <strong>der</strong> Aufflage in <strong>der</strong><br />

Consumption so klein, dafs Niemand darüber sich zu beschweren Fug hat.<br />

3. Wird solche Aufflage den Brandtewein selbsten nicht vertheuren können,<br />

denn die jährliche 12 ggr. tragen bey einer Consumption von tausend Quart, auff<br />

ein Quart kaum den y'";" Theil eines Pfennings, luid solchem nach wird durch<br />

solche Kleinigkeit <strong>der</strong> Brandtewein auff keine Weise theurer. Wann <strong>der</strong> Getreidkauff<br />

nur um ein ])aar Dreyer <strong>der</strong> Scheffel steigt, trägt solches ungemein mehr<br />

aus alfs diese kleine Aufflage.<br />

4. Wird solche Aufflage Niemanden drücken o<strong>der</strong> seufftzend machen können,<br />

weil sie auff keine Arme komt, auch gedachter Brandtewein nicht theurer wird:<br />

denn die da Brandtewein brennen, sind schon so vei'mögend, dafs sie vor die<br />

Freiheit ihre Blase zu gebrauchen, ein so Weniges geben können, daher das Land<br />

im Geringsten nicht dadurch gedi'ücket, und solcher Gestalt dieser Vorschlag auch<br />

hoffentlich keinen Wi<strong>der</strong>spruch finden wird.<br />

5. Möchte Jemand einwenden, <strong>der</strong> Brandtewein ist schon so hoch beschwert<br />

mit Cise und Accise, <strong>der</strong>owegen wären es doppelte Anlagen; hierauff dienet zur<br />

Antwort, dafs solches ja nichts Neues. Man consi<strong>der</strong>ire: beym Viehkauff wii'd<br />

solcher versteuret, nichts desto min<strong>der</strong> wird vor Haut und Hörner allemahl insbeson<strong>der</strong>e<br />

wie<strong>der</strong> was erleget. Die Haare und Alles was zu Peruquen komt, ist

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