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MRAVNÁ VÝCHOVA V ŠKOLÁCH NA SLOVENSKU A V ZAHRANI ČÍ

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(österreichischen Schulorganisationsgesetz) §2 Abs. 1 SchOG festgeschriebenen Aufgaben und Ziele<br />

der österreichischen Schule gebunden:<br />

Die österreichische Schule hat die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den<br />

sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen<br />

durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht<br />

mitzuwirken.“ 1<br />

Ein effizienter Unterricht kann dort gelingen, wo Intentionen, Ziele, Themen, Unterrichtsverfahren<br />

und Medien in ihrer Wechselwirkung erkannt werden, aber auch die Zugänge und individuellen und<br />

soziokulturellen Vorbedingungen der Schüler mitberücksichtigt werden. In der Praxis zeigt sich dies,<br />

wo die „Interessen der SchülerInnen … bei der Planung des Unterrichts“ einbezogen werden, und ich<br />

bei der Themenauswahl und Zusammenstellung am Anfang des Schuljahres bei ihnen mit ausgeteilten<br />

Blättern ermittle. Diese Themen stehen selbstverständlich in Zuordnung zu den vorgegebenen<br />

Lernzielen und Intentionen des Lehrplans. 2 Dies entspricht auch den didaktischen Grundsätzen des<br />

Salzburger Ethiklehrplans 2007, wo es heißt: „Die Lernziele und Lerninhalte können auch vernetzt<br />

behandelt werden. Die Inhalte sollen soweit es möglich ist lebenspraktisch vermittelt werden. 3<br />

Wie in der Religionspädagogik und Religionsdidaktik so bietet sich auch für die Didaktik des<br />

Ethikunterrichts „das Modell der Strukturanalyse an, wie es im lerntheoretischen Ansatz der ‚Berliner<br />

Schule‘ entwickelt wurde mit dem Ziel, alle im Unterricht auftretenden Erscheinungen möglichst<br />

genau zu bestimmen.“ 4<br />

Das Modell geht von „sechs konstant bleibenden Strukturelementen“ aus, die jeden Unterricht<br />

bestimmen und mit deren Hilfe jeder Unterricht beschrieben werden kann. (1) „Zwei Bedingungsfelder<br />

des Unterrichts, nämlich die individuellen und die soziokulturellen Voraussetzungen und Folgen“ (der<br />

Schüler) und (2) „vier Entscheidungsfelder des Unterrichts, den Intentionen, Inhalten, Verfahren und<br />

Medien.“ 5 Das Grundverständnis dieses Modells könnte so formuliert werden: „Der Unterricht ist um<br />

so wirkungsvoller, … je mehr in Planung, Vorbereitung und Durchführung (diese) Strukturelemente<br />

… des Unterrichts in ihrer Wechselwirkung berücksichtigt werden und je genauer das<br />

Unterrichtsgeschehen beobachtet und interpretiert wird.“ 6<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass nicht nur die vier großen genannten Themenfelder bedeutsam für<br />

den Unterricht sind, sondern auch die mit ihnen vernetzten didaktischen Strukturelemente des Modells<br />

der Berliner Schule. Auf die vier Themenfelder wird noch im Zusammenhang mit den österreichischen<br />

Lehrplänen genauer eingegangen werden.<br />

1.1.2.4. These 4: Grundlage: Medieneinsatz und Unterrichtsformen<br />

Zur Grundlage des Ethikunterrichts gehören auch Medieneinsatz und Unterrichtsformen. Wie bei der<br />

vorausgehenden dritten These über die Themenfelder und Inhalte gilt auch hier die Vernetzung der<br />

didaktischen Strukturelemente wie sie am Modell der Berliner Schule gezeigt wurden.<br />

Das heißt konkret, welche Medien zu welchem Thema passen und ausgewählt werden, hängt wieder<br />

von der curricularen Zielsetzung und natürlich auch davon ab, wie weit jene Medien einen<br />

verständlichen Zugang für die Schüler bieten können.<br />

Wenn ich beispielsweise den Schülern den Buddhismus mit seinen Riten und Spiritualität nahebringen<br />

will, so muss ich, wenn ich eine Meditationsübung bzw. Konzentrationsübung halten will, überlegen,<br />

wie weit Verständnis und Bereitschaft der Schüler da sind, sich darauf einzulassen und sie auch<br />

darüber zu informieren, dass wir keine religiöse Übung machen, sondern uns im Vorfeld von Religion<br />

1 Bucher, Ethikunterricht, S.328<br />

2 vgl. Salzburger Lehrplan Ethikunterricht, Dezember 2007: Didaktische Grundsätze<br />

3 vgl. Salzburger Lehrplan Ethikunterricht, Dezember 2007: Didaktische Grundsätze<br />

4 Hofmeier, Fachdidaktik, S.16<br />

5 Hofmeier, Fachdidaktik, S. 16<br />

6 Hofmeier, Fachdidaktik, S. 17<br />

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