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MRAVNÁ VÝCHOVA V ŠKOLÁCH NA SLOVENSKU A V ZAHRANI ČÍ

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Die SchülerInnen auf die gemeinsamen demokratischen Grundprinzipien hinzuweisen sehe ich als<br />

eine wichtige Intention besonders heute, da die großen Vorbilder aus der Politik über die Medien uns<br />

allen nicht immer diese Grundwerte von Toleranz, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und<br />

Gleichberechtigung vorleben. Die Ziele, die uns die Lehrpläne vermitteln, die SchülerInnen, wie es<br />

das Schulunterrichtsgesetz formuliert, zum Wahren, Guten und Schönen zu führen, wird uns<br />

EthiklehrerInnen nur gelingen, wenn sie für uns selbst eine Herzensangelegenheit sind. Die<br />

SchülerInnen prüfen uns vielleicht mehr an dem, was wir tun und von unseren Überzeugungen im<br />

Leben umsetzen; so geht es um Wahrhaftigkeit, Moralität und die Fähigkeit über die Vielfältigkeit des<br />

Lebens in Dankbarkeit zu staunen.<br />

2.3. Inhalte des Unterrichts<br />

Die Inhalte und Themen, wenn sie im Unterricht eingesetzt werden, sind klarerweise nur sinnvoll in<br />

der Verbindung mit den Zielen und Intentionen. Die SchülerInnen erkennen sehr schnell einen planlos<br />

durchgeführten Unterricht d.h. dass ein LehrerIn schlecht vorbereitet ist und die Inhalte nicht in einen<br />

größeren Gesamtrahmen (Leitthemen) stellt. Ich stelle im Ethikunterricht manchmal die provokante<br />

Frage an meine SchülerInnen: „Wie passt dieses Thema in den Ethikunterricht“ Oder „Warum sehen<br />

wir uns diesen Film ‚Lord of War‘ an“ Kurz zur Erklärung: Der Film „Lord of War“ behandelt das<br />

Thema weltweiten Waffenhandels und sein fataler Einfluss auf lokale und größere militärische<br />

Auseinandersetzungen. Das Bizarre dabei ist, dass dabei von den Machthabern Kindersoldaten<br />

eingesetzt werden. Dieser Film wird auch von Amnesty International unterstützt.<br />

Den SchülerInnen muss im Ethikunterricht stets klar sein, welche Themen und warum sie im<br />

Unterricht ihren Platz haben. Dieses Fach diskutiert nicht beliebige Themen und ist kein<br />

„Diskutierclub“ und will auch nicht die SchülerInnen mit beliebigen Filmen unterhalten. Die Ziele und<br />

Inhalte bestimmen den Unterricht; so lege ich beispielsweise am Schluss eines Films den SchülerInnen<br />

ein Arbeitsblatt vor, bei dem sie Fragen im Zusammenhang mit dem Film, aber auch zu dem<br />

dahinterliegenden Thema beantworten. Sie sollen sich in die handelnden Personen hineindenken, über<br />

deren Handlungsmotive reflektieren, aber auch eine persönliche Stellungnahme abgeben. Damit<br />

spreche ich ihre „Fähigkeit“ an „verschiedene Perspektiven“ einzunehmen, wie es als ein Leitziel im<br />

Salzburger Lehrplan formuliert ist. 1 Der Film wird hier zur emotionalen Vertiefung und kognitiven<br />

Schärfung eines bestimmten Themas eingesetzt. Lernpsychologisch spreche ich den emotionalen und<br />

den kognitiven Bereich der SchülerInnen an, was sich auch auf die Effektivität des sozialen Lernens<br />

positiv auswirken kann. Etwas Ähnliches kann ebenso bei dem Einsatz von Arbeitsblättern mit kurzen<br />

Alltagsgeschichten möglich sein, wenn ich sie als Einstieg in ein bestimmtes Thema<br />

(Impulsgeschichten) verwende.<br />

So will ich zusammenfassen: Die Auswahl der Inhalte ist wichtig, weil diese mit den Zielen des<br />

Lehrplans übereinstimmen müssen. Dabei ist es für die Motivation der Schüler bedeutsam, sie soweit<br />

es möglich ist, in die Auswahl der Themen mit einzubeziehen. Es erhöht die SchülerInnenbeteiligung<br />

am Unterricht und steigert ihr Interesse am Unterrichtsgeschehen. So ist es förderlich eine<br />

ausgewogene Mischung der Themen vorzunehmen, von Inhalten, die die SchülerInnen besonders<br />

interessieren und Inhalten, die sie, um eine anspruchsvolle Leistung zu erbringen, in ihrer geistigen<br />

Arbeit herausfordert. So werden sie nicht nur angeregt, über bestimmte Themen im Unterricht zu<br />

diskutieren und Argumente für ihren persönlichen Standpunkt zu ethischen Fragen zu suchen, sondern<br />

es wird auch ihre Fähigkeit zur Empathie gefördert, wenn sie im Gedankenexperiment sich in andere<br />

Personen und ihre Lebenswelt hineindenken müssen.<br />

2.4. Medien, Unterrichtsformen (GA, PA, EA), Projekte und Exkursionen;<br />

Auswahl, Einsatz, Vorbereitung<br />

Über den Einsatz von Medien im Unterricht habe ich schon ansatzweise gesprochen. Ich will hier auch<br />

nicht eine Auflistung von allen möglichen Medien geben, vom Ethikbuch, Informationsblättern,<br />

1 vgl. Bucher, Ethikunterricht, S.328<br />

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