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MRAVNÁ VÝCHOVA V ŠKOLÁCH NA SLOVENSKU A V ZAHRANI ČÍ

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1.2.2.1.1. Ziele und didaktische Grundsätze<br />

Die Zielperspektive des Ethikunterrichts, seine Aufgaben und Ziele, seine gesetzliche Verankerung<br />

und Orientierung an den Grund- und Menschenrechten, wurde bereits erwähnt. Auch dieser Lehrplan<br />

betont, dass der Ethikunterricht „weder wertneutral noch wertrelativistisch ist, ohne aber einer<br />

bestimmten Weltanschauung verpflichtet zu sein.“ 1 Auch hier sollen die Schüler in der Kenntnis von<br />

Weltanschauungen, Werten und Normen zu differenzierten Urteilen und Handlungsmodellen geführt<br />

werden. 2<br />

Von den „Leitzielen“ sollen hier nur einige genannt werden: „die Fähigkeit, verschiedene<br />

Perspektiven einzunehmen (role-taking)“, „die Fähigkeit, auf der Grundlage des dialogischen Prinzips<br />

in toleranter Weise den Werten und Normen Anderer zu begegnen,“ u.a. 3<br />

Als „Didaktische Grundsätze“ werden drei Punkte genannt:<br />

(1) Lebenskundliche und lebenspraktische Orientierung<br />

(2) Diskursorientierung: Gemeinsames Erarbeiten möglicher Lösungen moralischer Probleme anstatt<br />

„fertiger“ Antworten<br />

(3) Stimulation moralischer Entwicklung durch gedankliches Experimentieren 4<br />

Auf die konkrete Umsetzung dieser didaktischen Grundprinzipien möchte ich später noch genauer<br />

eingehen.<br />

1.2.2.1.2. Inhalte des Lehrplans<br />

Bei den Inhalten möchte ich auch hier nur einige exemplarisch hervorheben. Der Lehrplan nennt die<br />

bereits erwähnten „vier großen Leitthemen“ (Identität, Sozialität, Mit- und Umwelt, Ethos der<br />

Weltreligionen und Weltanschauungen. 5<br />

In den fünften bis achten/neunten Klassen werden diese vier Leitthemen weiters in Unterthemen<br />

aufgefächert. Hier einige Beispiele:<br />

In der fünften Klasse steht beim Thema Identität das Unterthema „Personale Identität: Wer bin ich<br />

Wo stehe ich Wo sind meine Wurzeln“.<br />

In der sechsten Klasse heißt es beim Leitthema Sozialität/Leben lernen in Gemeinschaft im<br />

Unterthema: „Liebe – Sexualität“.<br />

In der siebenten Klasse wird beim Leitthema Umwelt/Mitwelt das Unterthema „Grenzen der<br />

Machbarkeit: Bioethik, Ehrfurcht vor dem Leben“ behandelt.<br />

In der achten Klasse stehen beim Leitthema Weltanschauungen die Unterthemen „Humanismus,<br />

Prinzipien der Verantwortung, Private Religiosität“.<br />

Bei dem Leitthema Weltanschauungen werden als Unterthemen von der fünften bis zur achten Klasse<br />

alle großen Weltreligionen, ihre Werte und Spiritualität behandelt.<br />

1.2.3. Lehrerausbildung und Perspektiven<br />

Bis vor einigen Jahren fand die Ausbildung der Ethiklehrer in Akademielehrgängen der<br />

Pädagogischen Institute des Bundes (Fort- und Weiterbildungseinrichtung) in jenen Bundesländern<br />

statt, die das Fach Ethik im Schulversuch durchführten. Seither wurden diese Institute und die<br />

Pädagogischen Akademien (Ausbildungsstätte der Pflichtschullehrer: Volksschule, Hauptschule) in<br />

1 Bucher, Ethikunterricht, S.328<br />

2 vgl. Bucher, Ethikunterricht, S.328<br />

3 vgl. Bucher, Ethikunterricht, S.328<br />

4 vgl. Bucher, Ethikunterricht, S.328<br />

5 vgl. Bucher, Ethikunterricht, S.24<br />

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