MRAVNÃ VÃCHOVA V Å KOLÃCH NA SLOVENSKU A V ZAHRANI ÄÃ
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9. Ich möchte hier auch betonen, dass man für seine eigene Kreativität und Einfallsreichtum dankbar<br />
sein soll.<br />
10. Vertrauen ist für mich eine der fundamentalsten Grundhaltungen, die für gutes Gelingen des<br />
Ethikunterrichts unumgänglich ist.<br />
3. Resümee über den Ethikunterricht<br />
Was ist nun mein Resümee Kurz zusammengefasst könnte der Schluss aus dem oben gesagten lauten:<br />
Kriterien für eine erfolgversprechende Umsetzung der oben genannten Ziele und Leitthemen wären:<br />
(1) Themenzentriertheit und (2) Schülerorientiertheit. Wo ein Ethikunterricht an diesen Kriterien<br />
ausgerichtet ist und die LehrerInnen den Schülerinnen mit Vertrauen und Respekt begegnen, kann<br />
dieses Fach Impulse für ihre Lebensgestaltung geben, ihre Persönlichkeitsentwicklung und<br />
Herzensbildung fördern, wobei die freie Entscheidung bezüglich des ethischen Handelns im Alltag<br />
selbstverständlich in ihrer Freiheit und Verantwortung liegt. Wie kann es im Ethikunterricht gelingen<br />
die Herzen der SchülerInnen zu erreichen und auch ihnen jenes „Geheimnis“ weiterzugeben, wie es<br />
der Fuchs in der Geschichte des bekannten Schriftstellers Antoine de Saint-Exupery zum Kleinen<br />
Prinzen sagt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“1<br />
Jede Zeit hat negative geistige Strömungen, werden Furcht und Angst geschürt und erleben wir Leid,<br />
Notsituationen, Unglück im privaten Bereich und in der Völker- und Weltgemeinschaft. Wir sind<br />
direkt oder indirekt betroffen von Weltwirtschaftskrisen, Umweltkatastrophen, Arbeitslosigkeit,<br />
Hunger und Krankheit, Kriegen und militärischen Aggressionen, … Wir und unsere SchülerInnen<br />
leben in dieser Welt. Wir als EthiklehrerInnen können und wollen diese negativen Gegebenheiten<br />
nicht wegdiskutieren oder verharmlosen, aber wir können als Unterrichtende sie dort in diesen<br />
Ethikstunden einladen, ihr eigenes Leben anzuschauen, ebenso die Gemeinschaft, in der sie selbst<br />
stehen, unser aller Tier- und Pflanzenwelt zu betrachten, ob wir wohl genug für sie sorgen und sie<br />
pflegen. Wir LehrerInnen können sie sensibel machen und zu Fragen bezüglich der sogenannten<br />
„modernen Technik“ hinführen, wo deren gute Seiten sind, aber wo wir auch mit Gefahren rechnen<br />
müssen, weil unsere Wissenschaft bei allem Fortschritt nicht immer deren Folgen und Wirkungen<br />
kennt. In Ausgewogenheit sollten wir den SchülerInnen bezüglich dem Umgang mit der Technik nicht<br />
Panik und übertriebene Ängstlichkeit vermitteln, aber auch keine unbekümmerte Sorglosigkeit. Es soll<br />
uns als LehrerInnen vor allem in diesem Fach bewusst sein, dass unsere Jugend auch unser aller<br />
Zukunft gestaltet und daher wir ihnen soweit es möglich ist, ein Leben in Verantwortung und<br />
Achtsamkeit zu überlegen geben. Wir müssen uns aber klar darüber sein, wenn wir Worte wie<br />
Nachhaltigkeit in den Mund nehmen, die Jugend uns an unseren eigenen Taten misst.<br />
Wir werden ihnen sensibel und mit Respekt die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen<br />
zeigen, aber nicht in einem solchen Schnellverfahren, wie wenn man bei einem Kurzbesuch eines<br />
Museums sich nur ganz bestimmte Exponate ansieht und den Ort mit dem Eindruck verlässt, schon das<br />
ganze Museum zu kennen. Es wird vor allem neben einer allgemeinen Betrachtung nötig sein, genau<br />
auf deren Werte und ethischen Grundelemente mit den SchülerInnen zu blicken, wo sie uns Wege für<br />
unsere persönliche Alltagsgestaltung aufzeigen können.<br />
Die SchülerInnen sollen sich fragen lernen, wie man mit den vorhandenen Hilfsmitteln den Weg zu<br />
einer reifen, selbstverantworteten und ausgewogenen Persönlichkeit und Identität findet. Sie sollen<br />
zum Fragen und Reflektieren angeregt werden, welche Dinge ihnen helfen ohne Fluchtwege (wie<br />
Alkohol, Drogen, …) zu einem zufriedenen, geglückten und erfüllten Leben zu gelangen.<br />
Wenn es im Ethikunterricht gelingt Schülerinnen auf diese Weise mit sich selbst zu konfrontieren,<br />
dann haben wir möglicherweise schon einiges bewegen können. Denn eines ist klar, so wie es Prof.<br />
Bucher in einem Referat über das Ethikfach und dessen notwendige allgemeine Einführung sagt: „In<br />
diesem Alter kann man ethische Einstellungen der Jugendlichen noch verändern. Da kann es sich<br />
entscheiden, ob jemand ein Skinhead wird oder mitten in der Gesellschaft aktiv bleibt. … 90 Prozent<br />
1 Saint-Exupery, Der kleine Prinz, S.49<br />
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