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MRAVNÁ VÝCHOVA V ŠKOLÁCH NA SLOVENSKU A V ZAHRANI ČÍ

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Sekundarstufe II – und warum mittel- und langfristig nicht auch der Sekundarstufe I – erörtert werden<br />

können. Im Kontext einer globalisierten und zusehends multireligiösen und multikulturellen<br />

Lebenswelt tut ethische Bildung not.“ 1<br />

2. Ethikunterricht und Praxis: Curriculare Vorgaben,<br />

Analysen, Reflexionen und Erfahrungen aus der Praxis<br />

schulischer Wertepädagogik<br />

Im kommenden Abschnitt möchte ich vor allem darüber berichten, wie ich persönlich im konkreten<br />

Schulalltag versuche diese Intentionen, Zielperspektiven, Bildungsaufgaben mit ihren Inhalten in<br />

didaktisch effizienter Weise umzusetzen.<br />

Bei der Durchsicht der Evaluation von Prof. Bucher haben mich persönlich die Anmerkungen und<br />

Erfahrungsberichte meiner LehrerkollegInnen getröstet und mich in meiner eigenen Einschätzung<br />

bestätigt: „Aller Anfang ist schwer!“ Es hat einmal jemand zu mir gesagt, als ich ihm von meiner<br />

Arbeit als Ethiklehrer erzählt habe: „Sie machen Pionierarbeit!“ Ja, das ist es wohl, jeden Tag neu für<br />

die Schüler und in Gedanken an sie den Unterricht zu planen, Texte zur Information für sie zu<br />

entwerfen, zu überlegen mit welchen Medien ich sie für dieses Fach motiviere. Es stehen<br />

wahrscheinlich viele Lehrer vor dieser Situation, aber ich muss auch viel Eigenmotivation einbringen,<br />

weil wir EthiklehrerInnen mit unserem Unterrichtsgegenstand durch die Bildungspolitik noch nicht<br />

auf einen gleichberechtigten Rang mit den anderen Fächern gehoben wurden. Dennoch geht es immer<br />

leichter und ich folge dem Grundsatz eines Pädagogen und Universitätsprofessors der Universität<br />

Wien vom Institut der Erziehungswissenschaften, der zu uns Studenten einen Satz gesagt hat: „Lehrer<br />

wird man durch Lehren, und nicht allein durch eine gute Ausbildung!“<br />

2.1. Jahresplanung, Unterrichtsvorbereitung, Unterrichtsanalyse<br />

Nun möchte ich einen kurzen Erfahrungsbericht über meine Vorarbeit geben. Wie viele KollegInnen<br />

im Lehrberuf beginne ich meine Arbeit mit der Bestimmung von Grobzielen und bewege mich immer<br />

mehr zu den Feinzielen. Diese Grobziele schreibe ich in den Sommerferien oder spätestens am Beginn<br />

des Schuljahres in meiner Jahresplanung nieder. Für jede Schulstufe und jeden Schultyp erstelle ich<br />

eine unterschiedliche Jahresplanung und dennoch gibt es inhaltliche Überschneidungen. Bei der<br />

Themenauswahl habe ich mir ein persönliches Konzept mit einem „Weg“ durch das ganze Schuljahr<br />

überlegt: Dieser Weg beginnt mit dem Leitthema Identität, kommt dann zum Leitthema Leben in<br />

Gemeinschaft. Von dort bewegen die SchülerInnen und ich uns zum Leitthema Mitwelt (Tierethik) und<br />

Umwelt, dann reisen wir weiter zum Leitthema Religionen und Weltanschauungen, aber dort ist nicht<br />

das Endziel erreicht. Es geht wieder zur Tier- und Umwelt, zum Thema Mensch als<br />

Gemeinschaftswesen und schließlich zurück zur persönlichen Situation (Identität). Damit schließt sich<br />

dieser Kreis.<br />

Die Themen, die ich überlege und festlege, hängen natürlich mit der jeweiligen Schulstufe und den<br />

Lehrplanvorgaben zusammen. Den Klassen, die zum ersten Mal dieses Fach besuchen, muss ich eine<br />

Basis von einem ethischen Grund-wissen geben. Sie sollen die Fragen: Was ist Ethik Was ist Moral<br />

Was ist das Weltethos Worum geht es bei den Menschenrechten (wichtige Artikel sollten sie<br />

kennen!) beantworten können.<br />

Bei der täglichen Stundenvorbereitung bewege ich mich von diesen Grobzielen (Leitthemen) hin zu<br />

den Feinzielen, indem ich ein konkretes Thema für den geplanten Unterricht festlege. Für diese<br />

Themenauswahl bzw. Themenzyklus verteile ich am Schulbeginn Blätter mit den Kernthemen für das<br />

betreffende Schuljahr. Ich befrage die SchülerInnen dabei nach ihren Interessen und Vorlieben. So<br />

erhalte ich Auswahlkriterien für jene Themen und kann dadurch die Motivation, die<br />

Unterrichtsbeteiligung und Mitarbeit der SchülerInnen steigern, weil ja ihre Themen im Unterricht<br />

1 Bucher, Ethikunterricht, S.212<br />

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