02.06.2013 Aufrufe

Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 120 -<br />

16.1.2.3.2<br />

Viele Einwender zweifeln am Nutzen des Umbaus von Wald in Niederwald. Der behaupteten<br />

Verbesserung der Lebensraumqualitäten und Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen<br />

diverser geschützter Arten durch Entwicklung niederwaldartiger Laubwälder<br />

wird widersprochen. Es sei nicht erkennbar, wie sich innerhalb der nächsten 20-30 Jahre<br />

eine Verbesserung der Lebensraumqualitäten einstellen könne, da der Waldumbau auf flächigem<br />

Aushieb des bestehenden Bestandes basiere. Die vorgesehenen Baumarten fänden<br />

sich bislang nur vereinzelt am Standort. Die an den Niederwald angepasste Fauna könne<br />

den neuen Standort aufgrund seiner isolierten Lage schwerlich besiedeln (Landebahn, Straße).<br />

Die an die jetzigen Standortbedingungen angepassten Arten würden vergrämt.<br />

Dem muss widersprochen werden: Die hier angesprochenen Vermeidungsmaßnahmen V 1<br />

und V 2 sind in der Bilanz nicht auf den Kompensationsflächenbedarf anzurechnen und wurden<br />

entsprechend nicht berücksichtigt. Sehr wohl sind aber diese Flächen in der Bilanz anders<br />

zu bewerten bezüglich der Vorher-Nachher-Situation. Die Qualitäten der Folgebiotope<br />

(als Lebensräume für Tiere und Pflanzen) sind dabei zu berücksichtigen, denn die grasigen<br />

Freiflächen des <strong>Flughafen</strong>geländes weisen sicherlich andere Lebensraumqualitäten auf, als<br />

strukturreiche Niederwaldflächen mit Gebüschen und reichen Gehölzsäumen. Entsprechende<br />

Strukturen finden sich bereits in der umliegenden Landschaft (z. B. Rohrbruchgrabenniederung,<br />

Lichtungen im Klei bzw. die dort vorhandenen nordwestlichen Waldränder), so dass<br />

eine kurz- bis mittelfristige Besiedlung durchaus möglich ist.<br />

16.1.2.4 Weitere Vermeidungs-, Verminderungs- und Schutzmaßnahmen<br />

Dort, wo sich eine vollständige Rodung vermeiden lässt (das betrifft eine Fläche von ca. 6,74<br />

ha ), wird der Waldumbau durch einzel- oder truppweise Entnahme hindernisbildender Bäume<br />

und/oder Einbringung der oben genannten, in der Wuchshöhe beschränkten Arten bewerkstelligt<br />

(LBP; Maßnahme V 3).<br />

Bei diesen und einem ganzen Bündel weiterer Maßnahmen (Landespflegerischer Begleitplan,<br />

Maßnahmen V4 bis V8), wozu z.B. das Verbringen von Tot- und Altholz samt Kronen-<br />

und Wurzelholz sowie Eichenstubben aus den Waldbetroffenheitsbereichen in die angrenzenden<br />

Waldgebiete, die Entwicklung von Extensivwiesen sowie die Entwicklung einer ruderalen<br />

Gras- und Hochstaudenflur durch Sukzession gehören, wozu aber auch die im LBP<br />

aufgeführten Schutz- und Gestaltungsmaßnahmen S 1 bis S 5 und G 1 zählen, handelt es<br />

sich nach Einschätzung der Planfeststellungsbehörde um wirkungsvolle Minimierungsmaßnahmen,<br />

durch welche die Eingriffsschwere deutlich gemindert wird.<br />

16.1.2.4.1<br />

Diese Maßnahmen sind auch geeignet, die von einigen Einwendern angesprochenen, während<br />

der langen Bauphase zu erwartenden schweren Beeinträchtigungen der Tierwelt, einschließlich<br />

massiver Vergrämungseffekte weit über den direkten Eingriffsbereich hinaus, wirkungsvoll<br />

zu reduzieren.<br />

16.1.2.4.2<br />

Die Schutzmaßnahme S 5 wird der seitens anderer Einwender erhobenen Forderung gerecht,<br />

die durch Entstehung neuer Waldränder hervorgerufenen negativen Effekte zu vermindern.<br />

Der Verlust von Waldfläche und Waldrändern ist im Forstgutachten beschrieben<br />

worden. Die unter S 5 genannten Maßnahmen(Schaffung und Entwicklung eines neuen<br />

Waldsaumes) können die zu erwartenden Randeffekte durch die Waldanschnitte vermindern.<br />

Die betroffenen Bereiche sind im Rahmen der Waldumbau- bzw. Waldumstruktu-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!