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Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

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16.3.2.2.3.2<br />

Das ausgewählte Gebiet ist kohärenzfähig.<br />

Der Fachgutachter hat den „Sundern“ einer Bewertung anhand der vorhandenen Lebensraumtypen<br />

im Sinne der Erhaltungsziele sowie einer Bewertung des Erhaltungszustandes<br />

der durch das Vorhaben beeinträchtigten Arten anhand aktueller Erhebungsdaten unterzogen<br />

(Unterlage 10.5, Kapitel 11.2). Als wesentliche Parameter werden hier bewertet:<br />

• Populationsgröße und -dichte der betreffenden Arten in diesem Gebiet im Vergleich zu<br />

den Populationen im Land<br />

• Erhaltungsgrad der für die betreffenden Arten wichtigen Habitatselemente und Wiederherstellungsmöglichkeit<br />

• Isolierungsgrad der in diesem Gebiet vorkommenden Population im Vergleich zum natürlichen<br />

Verbreitungsgebiet der jeweiligen Arten<br />

• Gesamtbeurteilung des Wertes des Gebietes für die Erhaltung der betreffenden Arten<br />

Hieraus lassen sich für die Planfeststellungsbehörde folgende Feststellungen ableiten:<br />

Die in den Unterlagen dargestellten Maßnahmen zur Sicherung der Kohärenz des Netzes<br />

Natura 2000 (Maßnahme KM „Sundern“, LBP, Unterlage 6.1) sind geeignet, die Beeinträchtigungen<br />

der Specht-Lebensräume im Vogelschutzgebiet V 48 zu kompensieren, da das Gebiet<br />

selbst noch Aufwertungspotenzial als Lebensraum für Spechte aufweist (das belegen<br />

aktuelle Kartierungen im Auftrag der Stadt <strong>Braunschweig</strong>) und darüber hinaus durch die geplanten<br />

Maßnahmen in seiner Funktion als weiterer Trittstein für waldgebundene Tierarten<br />

im überregionalen Biotopverbund aufgewertet und gestärkt wird.<br />

Die Bestände des „Sundern“ werden überwiegend von Eichenwäldern gebildet, was aus den<br />

Forstbetriebskarten (aktuell 2004) zu entnehmen ist. Dieser Waldbiotop entspricht dem in<br />

den Erhaltungszielen für die Spechte benannten Lebensraum.<br />

Nach aktuellen Erfassungen der Spechte im Gebiet kommen im „Sundern“ Mittel- u.<br />

Schwarzspecht vor. Die Siedlungsdichten liegen im oberen Bereich, werden aber durchaus<br />

von anderen Waldflächen im <strong>Braunschweig</strong>er Stadtgebiet noch übertroffen. Der Erhaltungszustand<br />

der Arten wird unter Berücksichtigung der gebietsspezifischen Bewertung des Erhaltungszustandes<br />

der Arten in Europäischen Vogelschutzgebieten mit „B“ bewertet. Begründung:<br />

Die Lebensbedingungen in diesem Habitat sind gut geeignet, ein Überleben der Population<br />

zu sichern. Geeignete Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen können die Bedingungen<br />

aber noch verbessern und zum Erreichen des Erhaltungszustandes „A“ beitragen.<br />

Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die anstehende geplante forstliche Nutzung der<br />

hiebreifen Eichenbestände und die geplante Nachnutzung mit Edellaubholzkulturen, die nicht<br />

der Baumartenzusammensetzung geeigneter Mittelspecht-Lebensräume entsprechen (siehe<br />

hierzu die Forsteinrichtungsplanung für dieses Gebiet). Teilflächen des Waldgebietes sind<br />

derzeit mit standortfremden Kiefernforsten bestockt.<br />

Der Fachgutachter hat des Weiteren die funktionalen Beziehungen des „Sundern“ zu anderen<br />

Natura-2000-Gebieten analysiert (Unterlage 10.5, Kapitel 11.2). Hieraus lässt sich folgendes<br />

nachvollziehbar ableiten:<br />

Die für die Kohärenzmaßnahmen vorgesehenen Waldbestände im „Sundern“ liegen in derselben<br />

biogeografischen Region wie die vom Eingriff betroffenen Flächen. Dies entspricht<br />

den Vorgaben der EU – Kommission. Der „Sundern“ liegt in einem vom BfN ausgewiesenen<br />

„Lebensraumkorridor“ überwiegend für Arten der Wälder (BfN, Stand 05/2004) und ist damit<br />

Bestandteil eines bundesweit bedeutsamen Netzes von Lebensraumkorridoren. Weiterhin<br />

findet sich das Konzept der Anbindung des „Sundern“ auch im Biotopverbundsystem des<br />

LRP der Stadt <strong>Braunschweig</strong> wieder (Karte 22). Der „Sundern“ ist hier als Biotopkernzone<br />

dargestellt.<br />

Über die Entwicklung und Verbesserung des „Sundern“ als Lebensraum insbesondere für<br />

den Mittelspecht in Verbindung mit den geplanten Aufforstungsmaßnahmen werden auch die<br />

anderen kleineren Waldflächen zwischen „Sundern“ und dem Querumer Forst, die teilweise

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