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Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

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Die Schadstoffe gelangen über Abwässer und über die Luft in den Boden, werden in der Regel<br />

akkumuliert und belasten den Boden irreversibel.<br />

Von Trägern öffentlicher Belange wird zudem darauf hingewiesen, dass im Plangebiet Altablagerungen<br />

vorliegen, die voraussichtlich bei Erdarbeiten freigelegt werden.<br />

21.2.4 Schutzgut Wasser<br />

Durch die Verlängerung und Verbreiterung der Start- und Landebahn, den Bau einer Parallelrollbahn,<br />

die Erweiterung des Vorfeldes und durch die Ostumgehung des <strong>Flughafen</strong>s<br />

sind Beeinträchtigungen der Grundwasserneubildungsrate infolge Versiegelung sowie lokal<br />

durch Schadstoffimmissionen zu erwarten. Hohe Niederschläge, entsprechende Nutzungs-<br />

und Vegetationsformen aufgrund von grundwasserfernen und durchlässigen Böden bewirken<br />

eine hohe Grundwasserneubildungsrate, die durch Überbauung, Verdichtung und Entwässerungsmaßnahmen<br />

reduziert wird.<br />

Baubedingt erhöhen Bodenverdichtungen durch die Inanspruchnahme von Arbeitsstreifen<br />

den Oberflächenabfluss bzw. die Verdunstungsrate.<br />

Anlagebedingte Auswirkungen auf die Grundwasserneubildungsrate ergeben sich durch die<br />

zusätzliche Flächeninanspruchnahme und Versiegelung, die eine Beschleunigung der Abflussgeschwindigkeit<br />

des Oberflächenwassers im Bereich der Start- und Landebahn, der<br />

Rollbahnen und der Vorfelderweiterung hervorruft. Es wird vermutet, dass die aus dem<br />

Waldverlust resultierende Erhöhung der Grundwasserneubildungsrate die versiegelungsbedingte<br />

Reduzierung teilweise kompensiert, so dass nicht mit signifikanten Änderungen<br />

zu rechnen ist, bzw. diese sich innerhalb der natürlichen Schwankungsbreiten bewegen.<br />

Bei ausreichender Dimensionierung des Regenrückhaltebeckens sind Beeinträchtigungen<br />

des Hydroregimes des Rohrbruchgrabens nicht zu erwarten. Eine Erhöhung<br />

der Hochwasserpegel der Schunter nach starken Regenereignissen, soll und kann damit<br />

verhindert werden. Hinsichtlich der Grundwasserqualität sind Schadstoffeinträge auch bei<br />

Realisierung eines Entwässerungskonzeptes nicht grundsätzlich auszuschließen, da die<br />

Möglichkeit von Unfällen und Leckagen gegeben ist. Im Bereich des Wasserschutzgebietes<br />

besteht generell die Gefahr einer Grundwasserverunreinigung durch austretende Flüssigkeit.<br />

Durch den Waldverlust gehen wichtige Bodenschutz – und damit auch Grundwasserschutzfunktionen<br />

verloren. Bezüglich des Grundwasserschutzes sind die Auflagen der RiStWag<br />

2002 sowie die Auflagen der Wasserschutzgebietsverordnung zu beachten.<br />

Im Hinblick auf Oberflächengewässer werden durch die Erweiterung des <strong>Flughafen</strong>geländes<br />

ein Kleingewässer sowie zwei Waldgräben durchschnitten bzw. verrohrt. Der Hochwasserabfluss<br />

aus dem Erweiterungsgebiet im Osten wird durch den Verlust von Wald und<br />

den Bau der Start- und Landebahn besonders bei Starkregenfällen gegenüber dem derzeitigen<br />

Zustand erhöht.<br />

Im Rahmen der Stellungnahmen und Einwendungen wird angeführt, dass durch die geplante<br />

Entwässerung in Gewässer vor Ort die Hochwassergefahr ansteigt. Es wird von Einwendern<br />

festgestellt, dass die Grundwasserneubildungsrate bei landwirtschaftlich genutzten Flächen<br />

höher als bei Waldflächen und dieses entsprechend zu berücksichtigen sei; es wird weiter<br />

vermutet, dass durch die Inanspruchnahme der im östlichen Teil des <strong>Flughafen</strong>gebietes liegenden<br />

Waldflächen der Waggumer Quellbach versiegen könne.<br />

Zudem wird bemängelt, dass die Renaturierung des Rohrbruchgrabens im Jahr 2004/2005 in<br />

der UVS nicht hinreichend dargestellt sei. Durch die Renaturierung des Rohrbruchgrabens<br />

seien vielfältige Stillwasserkomplexe geschaffen worden, deren Lebensgemeinschaften bei<br />

Einleitung von beeinträchtigtem Wasser erhebliche Schädigungen erleiden können. Hierzu<br />

wird eine weitere Untersuchung gefordert.

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