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Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

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licher Qualität als durch die Auswirkungen von Überflügen bzw. Verlärmung erklärt werden<br />

kann. Einzig eine Fläche unmittelbar vor der Start-/Landebahn, die sehr niedrig überfolgen<br />

wird, wurde von im Herbst durchziehenden Kiebitzen gemieden. Insgesamt blieb auch die<br />

Beunruhigung der Tiere durch den Flugverkehr offensichtlich sehr begrenzt.<br />

- 214 -<br />

In 75 % der erfassten Fälle, in denen Tiere den Kopf hoben oder aufflogen, taten sie dies<br />

aufgrund natürlicher Stimuli; nur in 25 % der Fälle waren solche Bewegungen offensichtlich<br />

durch Flugzeuge oder Spaziergänger ausgelöst.<br />

Eine ähnliche Situation findet sich am Münchner <strong>Flughafen</strong> (Auszüge aus den Raumordnungsunterlagen<br />

zum Bau der 3. Start- und Landebahn):<br />

„Dort schätzt man die seit vielen Jahren kontinuierlich zur Brutzeit auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände<br />

in den Wiesen um die beiden Start-/Landebahnen anwesenden Brachvögel auf ca. 25 bis 30<br />

Paare, die Kiebitze sogar auf bis zu 200 Paare.<br />

Hinzu kommen Rebhuhn und Wachtel sowie mehrere Hundert Paare der Feldlerche. Zur<br />

Zugzeit konnten u.a. Kampfläufer-Trupps mit bis zu 150 Tieren beobachtet werden. Verschiedene<br />

bedeutende Vogelbrut- und -rastgebiete wie die Hangwiesen (Ausgleichsflächen<br />

der ABDS), das Viehlaßmoos, der Eittinger Weiher, die Gutbrod-Weiher sowie die Isarauen<br />

zwischen Marzling und Gaden und zwischen Freising und Mintraching liegen im engeren<br />

Umfeld des <strong>Flughafen</strong>s München.(…) Dabei wird deutlich, dass diese Gebiete, die nachweislich<br />

typische und aus der Sicht des Vogelschutzes außerordentlich hochwertige Bestände<br />

beherbergen, zum Teil durchaus relativ niedrigen und häufigen Überflügen und den entsprechend<br />

deutlichen Schallimmissionen ausgesetzt sind, zum Teil zusätzlich zu einer deutlichen<br />

bis starken Verlärmung durch nahe Autobahnen. Befragungen von Ornithologen, die seit<br />

vielen Jahren im engeren wie weiteren Umfeld des <strong>Flughafen</strong>s München tätig sind, ergaben,<br />

dass sie "unerklärbare" Defizite in den Arteninventaren oder bei den Abundanzen, die aber u.<br />

U. in einen Zusammenhang mit dem Verlauf der Flugrouten zu stellen wären, nicht registrieren<br />

konnten. Auch waren auffallende Bestandsverlagerungen oder gar -einbrüche nach der<br />

Eröffnung des Flugbetriebs am heutigen Standort Anfang der 1990er Jahre offensichtlich<br />

nicht festzustellen.“ (…)<br />

Insgesamt scheinen die Möglichkeiten einer Gewöhnung an die Bewegungen der Flugzeuge<br />

und an den von ihnen emittierten Lärm auch im Umfeld des <strong>Flughafen</strong>s München so gegeben,<br />

dass die Verteilung der Arten - ähnlich wie im oben zitierten Fall des <strong>Flughafen</strong>s Bremen<br />

- selbst im engeren Umfeld einzig oder zumindest entscheidend durch das Angebot<br />

entsprechender Habitatstrukturen bestimmt bzw. allenfalls in begrenztem Umfang noch von<br />

anderen Störquellen beeinflusst wird (z.B. Bejagung, Straßen).“<br />

Vor diesem Hintergrund geht die Planfeststellungsbehörde davon aus, dass die Vogelarten,<br />

die sich unter den heutigen Bedingungen und den damit verbundenen Belastungen in der<br />

Schunteraue in der Einflugschneise angesiedelt haben, dort auch weiterhin vorkommen werden.<br />

Im Zusammenhang mit Untersuchungen zu Auswirkungen des Flugbetriebes (Überflugereignisse<br />

und Fluglärm) im Rahmen von Planungsverfahren im Umfeld anderer Flughäfen (München,<br />

Berlin-Schönefeld, Leipzig/Halle u. a.) konnte keine dauerhafte erhebliche Beeinträchtigung<br />

der dort vorkommenden Vogelarten nachgewiesen werden. Fluglärm als beeinträchtigender<br />

Faktor wird verneint, weil es sich um Einzelschallereignisse handelt, die selbst bei<br />

stark frequentierten Flughäfen ausreichend „Lärmpausen“ zulassen, weshalb es nicht zu<br />

einer „Maskierung“ der Vogelgesänge oder sonstigen Störungen der Kommunikation der<br />

Avifauna kommt. Hier ist zu beachten, dass der <strong>Braunschweig</strong>er <strong>Flughafen</strong> nach den prognostizierten<br />

Entwicklungen der Flugbewegungen im Vergleich zu den bei den genannten<br />

Untersuchungen betrachteten Flughäfen deutlich weniger Flugbewegungen pro Tag oder<br />

Stunde aufweisen wird.

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