Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Würde die SLB des Verkehrsflughafens <strong>Braunschweig</strong>-<strong>Wolfsburg</strong> nicht in der hier planfestgestellten<br />
Weise verlängert, könnte das DLR die Prototypen oder Vorserienmodelle der A<br />
400-M nicht in <strong>Braunschweig</strong> nach ihrem Umbau zu Mess- und Versuchsflügen einsetzen.<br />
Würde die SLB nicht auf 2.300 m verlängert, dann wäre im Rahmen der Mitarbeit am Europäischen<br />
Programm Airbus A 400-M kein Versuchsbetrieb des DLR in <strong>Braunschweig</strong> möglich.<br />
- 42 -<br />
8.2.1.4<br />
Nach den nicht zu beanstandenden Angaben der Technischen Universität <strong>Braunschweig</strong><br />
können die sechs Institute des Luft- und Raumfahrtzentrums der TU, die ca. 150 Personen<br />
beschäftigen, im harten internationalen Fördermittelwettbewerb der Universitäten nur bestehen,<br />
wenn sie mit einem Flugzeug wie dem Airbus A 320 Forschung betreiben können. Ihre<br />
derzeitige Weltspitzenstellung verdanken sie nicht zuletzt dem Umstand, dass sie den AT-<br />
TAS nutzen können. Es gibt seit Jahrzehnten eine vertraglich geregelte sehr enge Zusammenarbeit<br />
zwischen TU <strong>Braunschweig</strong> und DLR. Die TU hat in der Vergangenheit in Forschung<br />
und Lehre den ATTAS genutzt und plant auch für die Zukunft mit dem ATTAS-<br />
Nachfolger gemeinsame Vorhaben, insbesondere die Erforschung und Entwicklung von<br />
neuen Hochauftriebskonfigurationen für Verkehrsflugzeuge, wobei erstmals innovative Methoden<br />
der Strömungsbeeinflussung genutzt werden. Mit diesen Methoden können die<br />
Flugleistungen künftiger Transportflugzeuge wesentlich verbessert und die Lärmimmissionen<br />
an Flughäfen deutlich vermindert werden. Die Methoden kann man nur unter Einbeziehung<br />
von Flugversuchen anwendungsreif machen. Durch den neuen ATTAS wird eine wesentliche<br />
Verbesserung der Flugversuchsbedingungen ermöglicht.<br />
Die bisherige erfolgreiche Positionierung der sechs Institute des Luft- und Raumfahrtzentrums<br />
der Technischen Universität <strong>Braunschweig</strong> hat immerhin 150 Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Sollte der Ausbau der SLB nicht erfolgen, besteht die konkrete Gefahr, dass diese Arbeitsplätze<br />
nicht erhalten werden können. In Folge des Verlustes dieser Arbeitsplätze und<br />
dem damit verbundenen erheblichen Attraktivitätsverlust des Standortes ist mit weiteren Abwanderungen<br />
von Unternehmen aus dem Avionikcluster zu rechnen.<br />
8.2.1.5<br />
Die TU <strong>Braunschweig</strong> betreibt ein Flugzeugmuster des Typs Dornier 128-6. Für den regulären<br />
Betrieb kommt diese Maschine zwar mit der gegenwärtigen SLB-Länge aus, für die vorgesehene<br />
Erprobung neuer Anflugverfahren unter Einbeziehung von Sensorfusion, künstlicher<br />
Sicht und unter Wirbelschleppenbedingungen bedarf es jedoch auch für diesen Flugzeugtyp<br />
einer 2.300 m-Bahn.<br />
8.2.1.6<br />
Die Firma Aerodata AG beschäftigt sich seit einiger Zeit neben der Flugvermessung in immer<br />
stärkerem Maß mit der Ausrüstung von Spezialflugzeugen, z.B. Seeraumüberwachungsflugzeugen.<br />
Es handelt sich hier um einen weltweit ständig wachsenden Markt, der für Aerodata<br />
essenziell wichtig ist. Erhebliche Bedeutung haben in diesem Bereich Flugzeuge des Typs<br />
Dassault Falcon 20 und vergleichbare Flugzeugmuster. Eine Falcon 20 kann aber gegenwärtig<br />
in <strong>Braunschweig</strong> nicht ausgerüstet werden, weil die derzeitigen SLB-Abmessungen für<br />
die notwendigen Testflüge nicht ausreichen. Denn ein solches Flugzeug benötigt schon bei<br />
einer Temperatur von +25 Grad C, trockener Witterung und maximalem Startgewicht eine<br />
Startstrecke von 2.048 m. Die Landestrecke beträgt bei nasser Bahn 1.823 m.<br />
Für die überwiegende Zahl der beabsichtigten Testflüge ist die maximal mögliche Zuladung