Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
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21.2.5 Schutzgut Klima/Luft<br />
- 205 -<br />
Wesentlich für die lokalklimatische Situation im Untersuchungsraum sind die ausgedehnten<br />
Waldflächen des Querumer Forstes. Sie bilden mesoklimatische Inseln, die der Frischluftproduktion<br />
und Filterwirkung (Luftschadstoffe) dienen und daher eine besondere Bedeutung<br />
für die Luftregeneration haben. Sie dämpfen Strahlungs- und Temperaturschwankungen<br />
und weisen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit auf. Alle Waldbestände besitzen<br />
eine lufthygienische Ausgleichsfunktion, indem sie durch Frischluftproduktion und Filterwirkung<br />
bezüglich Staub und Russpartikeln eine Verbesserung des Lokalklimas bewirken.<br />
Durch den Verlust von Waldflächen des Querumer Forstes infolge von Waldrodung gehen<br />
Flächen mit Frischluftproduktions- und Filterfunktion (Trocken- und Nassdisposition, Sedimentation<br />
durch Windgeschwindigkeitserniedrigung, pflanzlicher Gasaustausch) verloren,<br />
die einen erheblichen Einfluss insbesondere auf partikelförmige Immissionen im Nahbereich<br />
von Emittenten aufweisen. Randeffekte durch Waldanschnitt und Verlängerung des Waldrandes<br />
im Bereich des <strong>Flughafen</strong>geländes und der Befeuerungsschneise sowie damit einhergehende<br />
bestandsklimatische Auswirkungen durch eine stärkere Einstrahlung und Windexposition,<br />
verändern u. a. die Standortbedingungen des Waldbodens als Lebensraum für<br />
Tiere und Pflanzen.<br />
Die Lufthygiene des Untersuchungsraumes wird insbesondere durch die Immissionsbeiträge<br />
des übergeordneten Straßenverkehrs beeinträchtigt. Die Gesamtbelastung erreicht maximale<br />
Beurteilungswerte von weniger als 30 % der Immissionswerte der TA-Luft, der 22. und<br />
23. BImSchV. Für die Russbelastung und NO 2 (nach LAI und EU) ergeben sich höhere Beurteilungswerte.<br />
Auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände kommt es insbesondere in der Startphase zu erhöhten NO 2-<br />
Belastungen. Durch unvollständige Verbrennung bei Leerlauf oder Bewegungen innerhalb<br />
des Luftfeldes sind erhöhte Beeinträchtigungen durch Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoff<br />
zu erwarten.<br />
Innerhalb des Fluggeländes ergeben sich geringfügige Erhöhungen der Immissionsbeiträge<br />
hauptsächlich durch die Zunahme der eingesetzten strahlgetriebenen Flugzeugmuster.<br />
Strahltriebwerke zeichnen sich im Vergleich zu Propellertriebwerken durch höhere Emissionen<br />
an Stick- und Schwefeloxiden bei gleichzeitig niedrigeren Emissionen aus unvollständiger<br />
Verbrennung aus. Durch die Verlängerung der Start- und Landebahn werden die Emissionsschwerpunkte<br />
von den maximal belasteten Immissionsorten verlagert und so bisher<br />
weniger beeinträchtigte Bereiche stärker belastet.<br />
Die wesentlichen Bedenken und Hinweise von Einwendern betreffen die gesundheitlichen<br />
Belastungen durch den Verlust an Waldfläche sowie eine befürchtete Veränderung des<br />
Kleinklimas. In diesem Zusammenhang wird die Erstellung eines Klimagutachtens gefordert.<br />
Bezüglich der lufthygienischen Belange wird von Einwendern eine Messung der Hintergrundbelastung<br />
sowie zur Feststellung der Schadstoffbelastung eine feste Messstation in<br />
<strong>Flughafen</strong>nähe gefordert.<br />
21.2.6 Schutzgut Landschaft<br />
Die Erweiterung des <strong>Flughafen</strong>geländes, die Verlängerung der Start- und Landebahn sowie<br />
der Bau der Ostumfahrung bedingen durch die neu entstehenden, versiegelten bzw. in Anspruch<br />
genommenen Flächen sowie den Verlust landschaftsprägender Strukturen eine Beeinträchtigung<br />
des Landschafts- bzw. Ortsbildes. Die technische Überformung der Landschaft<br />
wird – auch unter Berücksichtigung der Vorbelastungen – verstärkt.<br />
Durch die Bautätigkeit erfolgt eine zeitlich begrenzte visuelle Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.<br />
Die Erholungseignung und das Landschaftserleben werden durch erhöhte