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Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

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21.3.2.2.11<br />

Naturschutzvereine und private Einwender fordern weitergehende Untersuchungen, die die<br />

Wanderungen zwischen den Quartieren in den Ortschaften und den Jagdhabitaten aufzeigen.<br />

In der UVS seien zwar bedeutsame Lebensraumbeziehungen dargestellt, es fehlten<br />

jedoch Angaben, welche Arten in welcher Individuenzahl diese Räume nutzen und es bestehe<br />

die Möglichkeit weiterer bedeutsamer Lebensraumbeziehungen.<br />

Die Planfeststellungsbehörde hält weitere Untersuchungen bezüglich Wanderungen zwischen<br />

den Quartieren nicht für erforderlich. Sicherlich ließe sich die Bedeutung der Lebensraumbeziehungen<br />

für weitere Arten nachweisen. Ein weiterer Erkenntnisgewinn zur<br />

Beurteilung des Sachverhaltes würde dadurch jedoch nicht erbracht. Der Sachverhalt ist in<br />

seiner Bedeutung für die angesprochenen Tiergruppen sowohl in der UVS wie auch im LBP<br />

entsprechend gewürdigt worden.<br />

Die Planfeststellungsbehörde hält ebenfalls weitere Untersuchungen der baum- und rindenbewohnenden<br />

Arthropodentaxa im Stamm- und Kronenbereich der dominanten Baumarten<br />

in verschiedenen Altersklassen und Vitalitätskategorien für nicht erforderlich, um ggf. einen<br />

Nachweis von Urwaldrelikten für eine weitere wertbestimmende Ausprägung zu erfahren.<br />

Nach Festlegung des Untersuchungsrahmens wurden entsprechende Tier- und Pflanzengruppen<br />

untersucht und bei der Festlegung der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen<br />

berücksichtigt. Die Wertigkeit und Bedeutung des betroffenen Waldökosystems für den Naturhaushalt<br />

wurde bereits anhand der Ergebnisse der Erfassung der in solchen Verfahren<br />

üblicherweise untersuchten Taxa deutlich. Die Planfeststellungsbehörde ist der Auffassung,<br />

dass der Aufwand für eine weitere Bestätigung dieses Sachverhalts durch Untersuchungen<br />

spezieller Tier- und Pflanzenarten über mehrere Jahre in keinem vernünftigen Verhältnis<br />

zum möglichen Erkenntnisgewinn steht. Auch der theoretisch mögliche Nachweis von Urwaldrelikten<br />

hätte die bereits jetzt schon höchste Bewertung der alten Baumbestände im<br />

Querumer Forst nicht weiter steigern können. Aufgrund der sehr hohen Bedeutung dieser<br />

alten Baumbestände mit ihrem hohen Anteil an Alt- und Totholz für diverse Tierarten und<br />

weitere mutmaßliche Vorkommen darauf spezialisierter Arten sind Vermeidungs- bzw. Verminderungsmaßnahmen<br />

vorgesehen. Auf die planfestgestellte Maßnahme V 4 - Verbleib von<br />

Totholz im Wald – wird insoweit verwiesen. Als weitere Kompensationsmaßnahme mit gleicher<br />

Zielrichtung ist die Sicherung und Entwicklung entsprechender Bereiche in den anliegenden<br />

Privatwaldflächen und auf Staatsforsten anzusehen.<br />

Entsprechendes gilt auch, soweit Forderungen nach einer dreijährigen Untersuchung der Bodenfauna<br />

und –flora auf den Flächen außerhalb des Betroffenenheitsbereiches zwecks Bewertung<br />

der Auswirkungen von Entwässerungsmaßnahmen auf die Bodenbiozönosen, Untersuchungen<br />

zur bodenbiologischen Aktivität und Zersetzungsleistung im Hinblick auf die<br />

Bewertung der Bodenfunktion und mehrjährige Untersuchungen zu den vorhandenen Artenspektren<br />

an Parasitoiden, Prädatoren, zu den vorhandenen Bestäuberkomplexen und zu den<br />

vorhandenen Phytophagenkomplexen erhoben werden.<br />

Hinsichtlich der Auswirkungen auf Entwässerungsmaßnahmen ist zu ergänzen, dass die aus<br />

dem Waldverlust resultierende Erhöhung der Grundwasserneubildungsrate die versiegelungsbedingte<br />

Reduzierung durch Ableitung des Oberflächenwassers teilweise ausgleichen<br />

wird, so dass nicht mit signifikanten Änderungen des Wasserhaushalts zu rechnen<br />

ist bzw. diese sich innerhalb des natürlichen Schwankungsbereiches bewegen.<br />

Soweit weiter beanstandet wird, dass vorliegende Untersuchungen zu xylobionten Käfern<br />

methodisch unzureichend seien und eine stichprobenartige Untersuchung der Baumkronenregion<br />

der kompletten Insektenfauna mittels Fogging für mindestens zehn exemplarisch aus-

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