Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
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<strong>Flughafen</strong>s (Waggum – Bienrode – Forststraße) eine Abnahme des Verkehrs prognostiziert.<br />
Auch auf der Straße „Peterskamp“ ist mit einer Abnahme um ca. 200 PKW-Fahrten zu rechnen,<br />
so dass sich die Situation im Hinblick auf Amphibienwechsel auch hier nicht verschärfen<br />
wird. Insoweit ist auch ein Rückbau der K 31 nicht zwingend erforderlich. Der Bestand der<br />
K 31 ist in Abstimmung mit der Stadt <strong>Braunschweig</strong> vielmehr unter Berücksichtigung der bestehenden<br />
vielfältigen Verkehrsbeziehungen zwischen den Ortsteilen für den Freizeit- und<br />
Anliegerverkehr weiterhin aufrecht zu erhalten.<br />
21.3.2.2.2<br />
Der LBU führt an, dass im Planfeststellungsverfahren zur Verbreiterung der BAB A 2 die Unterführung<br />
des Rohrbruchgrabens als einzige Verbindungsachse unter der Autobahn zwischen<br />
den nördlichen und südlichen Waldteilen entwickelt wurde. Dieses Ziel sei bei der<br />
großräumigen Zerstörung durch den Ausbau des <strong>Flughafen</strong>s erheblich beeinträchtigt; zudem<br />
mangele es an Vorschlägen, wie das Ziel des Erhalts der Verbindungen von Teilpopulationen<br />
wieder erreicht werden könne.<br />
Die Rohrbruchgrabenniederung mit den begleitenden Waldrändern ist in dem Gebiet als natürliche<br />
Leitlinie in der Landschaft anzusehen, zumal der aufgeweitete Durchlass unter der<br />
BAB A 2 eine der wenigen Querungsmöglichkeiten dieser linearen Barriere in Richtung Süden<br />
darstellt. Nach Überzeugung der Planfeststellungsbehörde ergeben sich auf dieser Leitlinie<br />
für wandernde Tierarten keine Auswirkungen durch den <strong>Flughafen</strong>ausbau. Vielmehr<br />
sollen mit diesem Beschluss planfestgestellte Ausgleichsmaßnahmen im Bereich der Rohrbruchgrabenniederung<br />
sowie angrenzender Flächen dessen Leitlinienfunktion weiter verbessern<br />
und dort bereits durchgeführte Maßnahmen ergänzen. Allein schon mangels anderer<br />
Möglichkeiten ist in der Planung von einer entsprechenden Bedeutung der Rohrbruchgrabenniederung<br />
für Tierbewegungen im Raum ausgegangen worden. Da nicht verkannt wird,<br />
dass einer Isolation der Waldfläche zwischen der BAB A 2 und der Tiefe Straße durch den<br />
<strong>Flughafen</strong>ausbau Vorschub geleistet wird, erscheinen der Planfeststellungsbehörde die angesprochenen<br />
Maßnahmen im Bereich der Rohrbruchgrabenniederung für die Durchgängigkeit<br />
der Landschaft für wandernde Tierarten und die Gewährleistung des Austausches unter<br />
den Teilpopulationen umso bedeutender.<br />
21.3.2.2.3<br />
Von privaten Einwendern wird beanstandet, dass in den Bestandserhebungen die Erfassung<br />
wichtiger planungsrelevanter Tiergruppen sowie eine Dokumentation über die Methodik der<br />
Untersuchungen fehlen.<br />
Diese Beanstandungen können von der Planfeststellungsbehörde nicht nachvollzogen werden.<br />
In den Planunterlagen wurden Bestandserhebungen zu verschiedenen Zielgruppen,<br />
z. B. Fledermäuse, Amphibien, Libellen und Nachtfalter sowie ergänzende Vegetationsuntersuchungen<br />
konkretisiert und vertieft. Ebenso wurden Untersuchungsmethoden oder<br />
Erfassungsmethodik in der Unterlage 10.1 „Kartierung von Tieren und Pflanzen“ für jede<br />
Tiergruppe beschrieben. So ist z. B. dargelegt, dass die Untersuchungen der Fledermäuse<br />
mit Hilfe eines BAT-Detektors und per Sichtbeobachtung, unterstützt durch einen starken<br />
Scheinwerfer, erfolgten oder aber zur Erfassung spezieller Arten Netzfänge von Fledermäusen<br />
durchgeführt wurden. Zur Verbesserung der Datenlage bezüglich der Fledermäuse wurden<br />
im Jahr 2005 nochmals Netzfänge durchgeführt, die durch den Einsatz von Detektoren<br />
ergänzt wurden. Es wurden zwischen 10 und 13 Japannetze aufgestellt und ständig kontrolliert.<br />
Dabei wurden Art, Geschlecht, Alter, Fortpflanzungsstatus, Gewicht, Unterarmlänge und<br />
besondere Kennzeichen der gefangenen Tiere kontrolliert. Gleichzeitig wurden fliegende<br />
Fledermäuse mit Hilfe verschiedener Detektoren (Mischer, Teiler, Zeitdehnung) erfasst und<br />
registriert. Die Artenbestimmung erfolgte nach charakteristischen Ruffrequenzen und wurde