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Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

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Der Einsatz eines A 320-200 als ATTAS-Basis-Flugzeug setzt deshalb eine 2.300 m-SLB<br />

zwingend voraus.<br />

(Alternativmodelle hätten eine noch längere Startstrecke benötigt).<br />

- 40 -<br />

Dem wird von vielen Einwendern entgegengehalten, für den Einsatz von ATTAS sei die vorgenannte<br />

Startstrecke nicht notwendig, weil für die Versuche mit ATTAS die Einhaltung maximaler<br />

oder nahezu maximaler Rahmenbedingungen, insbesondere der Ansatz eines maximalen<br />

Startgewichts, nicht erforderlich sei.<br />

Diese Annahme trifft jedoch für zahlreiche Experimente, die mit ATTAS unternommen werden,<br />

nicht zu, zumal das für die Startstreckenermittlung angesetzte Startgewicht bereits entsprechend<br />

dem noch sinnvollen Flugzeugeinsatz abgemindert wurde:<br />

- Das DLR ist mit den Schwerpunktthemen Hochauftrieb und Systemtechnik betraut. Hochauftriebssysteme<br />

(Vorflügel „Slats“ und Landeklappen „Flaps“) sind in der Start- und Landephase<br />

von Verkehrsflugzeugen von Bedeutung. Zur Untersuchung der Startleistung und<br />

der Lärmemissionen mit neu entwickelten Hochauftriebssystemen wird ein Startgewicht<br />

von mindestens 90% des maximalen Startgewichts benötigt. Bei diesen Experimenten wird<br />

das Flugzeug deshalb innen mit Ballasttanks ausgestattet.<br />

- Weiterhin können sich beispielsweise zu Testzwecken durchgeführte Modifikationen am<br />

Fluggerät negativ auf die Triebwerksleistung auswirken und damit trotz möglicherweise geringeren<br />

Startgewichts maximale Startstrecken benötigen(z.B. Maßnahmen zur Verringerung<br />

von Lärm und Schadstoff-Ausstoß).<br />

- Andere Versuche wiederum machen Zusatzausrüstung (Zusatztanks, Messeinrichtungen<br />

usw.) erforderlich, was zu erhöhtem Abfluggewicht führt.<br />

- Außerdem muss im Rahmen von Forschungsflügen bei der Flugerprobung auch die<br />

maximale Abflugmasse untersucht werden, um das Verhalten bei Extrembelastung zu<br />

prüfen.<br />

- Darüber hinaus finden DLR-Flüge nach einem festgelegten Zeitplan statt, der oft mit vielen<br />

internationalen Partnern gemeinsam in mehrjährigen Projekten festgelegt wird. Sie lassen<br />

sich nicht regelmäßig von günstigen Wetterbedingungen abhängig machen. Nur sehr extreme<br />

Wetterlagen können einen Forschungsflug verzögern, was jedoch mit erheblichen<br />

Programmverzögerungen verbunden sein kann.<br />

- In Einzelfällen ist aber auch gerade das Verhalten von Flugzeugkomponenten bei extremen<br />

Wettersituationen (z.B. Auftriebsverhalten bei hoher Zuladung und Hitze) Objekt der<br />

Forschung.<br />

Aus Vorgenanntem ergibt sich aber auch, dass es zukünftig eine Reihe von Flugversuchen<br />

mit dem neuen ATTAS geben wird, die in <strong>Braunschweig</strong> aufgrund der Längenbegrenzung<br />

auf 2.300 m nicht durchführbar sind (z.B. bei ungünstigen Witterungsbedingungen). Das DLR<br />

hält die 2.300 m deshalb für eine unter Forschungsgesichtspunkten gerade noch zu vertretende<br />

Mindestlänge.<br />

Des Weiteren wird im Zusammenhang mit ATTAS eingewandt, dass keine zwingende Notwendigkeit<br />

bestünde, ATTAS gerade in <strong>Braunschweig</strong> einzusetzen.<br />

Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass in und um <strong>Braunschweig</strong> die hochspezialisierte<br />

Betriebs- und Betreuungsmannschaft für ATTAS angesiedelt ist, dass am <strong>Flughafen</strong> die für<br />

ATTAS erforderliche Infrastruktur (Referenzstationen, Telemetrie, demnächst GBAS-<br />

Bodenstationen usw.) vorhanden ist und dass schließlich das LBA seinen Sitz in <strong>Braunschweig</strong><br />

hat, mit dem das DLR im Rahmen der Erteilung vorläufiger Verkehrszulassungen<br />

auf das Engste und Intensivste zusammenzuarbeiten hat.

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