02.06.2013 Aufrufe

Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 41 -<br />

Im übrigen arbeitet das DLR in diesem Bereich auf das Engste mit den ebenfalls auf die Luftfahrttechnik<br />

spezialisierten Instituten der Universität <strong>Braunschweig</strong> zusammen, deren Verlagerung<br />

ebenfalls nicht möglich ist.<br />

Weitere Einwände beziehen sich auf das Modell Airbus A 319, das als Nachfolgeversuchsträger<br />

für ATTAS angedacht war, dessen Anschaffung jedoch vom DLR-Vorstand verworfen<br />

wurde, so dass die diesbezüglichen Einwände obsolet geworden sind.<br />

Schließlich wird eingewandt, die Forschungsflüge machten lediglich einen Anteil von weniger<br />

als 2% des Gesamtflugverkehrs aus, weshalb sie im Rahmen der Bedarfsbegründung nur<br />

eine ganz untergeordnete Rolle spielen dürften.<br />

In diesem Zusammenhang muss jedoch darauf verwiesen werden, dass für jede Flugstunde<br />

eines Forschungsflugzeuges bis zu mehrere Wochen der Vorbereitung am Boden für Einbauentwicklung,<br />

Einrüstung, Zulassung und Wartung erforderlich sind. Außerdem liefern die<br />

Messdaten aus diesen Flügen Material für eine Vielzahl von Wissenschaftler-Mannjahren für<br />

die Auswertung und Interpretation der Messergebnisse. Entscheidend für die Bewertung des<br />

Forschungsflugbetriebes ist nicht die Anzahl von Flugbewegungen, sondern vielmehr die<br />

durch den Forschungsflughafen unmittelbar und mittelbar erzielte Wertschöpfung.<br />

Nach Darstellung des DLR, die sich die Planfeststellungsbehörde zu eigen macht, kann das<br />

ATTAS-Nachfolgemodell auf der Basis eines Airbus A 320-200 ohne die planfestgestellte<br />

SLB-Verlängerung nicht sinnvoll eingesetzt werden. Seine Anschaffung wäre rückgängig zu<br />

machen, mit der Folge, dass das DLR der für die ATTAS-Versuche vorgesehenen Forschungsmittel<br />

verlustig ginge. Das Geld würde ins Ausland, vornehmlich nach Frankreich,<br />

fließen. Das hätte über kurz oder lang einen Abbau entsprechender Arbeitsplätze in <strong>Braunschweig</strong><br />

zur Folge.<br />

8.2.1.2<br />

Ohne einen Einsatz von ATTAS wäre das DLR auch außerstande, eines seiner zentralen<br />

Forschungsfelder, die Erhöhung der <strong>Flughafen</strong>kapazität unter dem Einfluss von Wirbelschleppen,<br />

zu bearbeiten. Mit diesem Thema beschäftigen sich verschiedene Institute des<br />

DLR, so auch das Institut für Physik der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen, und die Institute<br />

für Aerodynamik, Flugführung und Flugsystemtechnik in <strong>Braunschweig</strong>. Durch das Institut für<br />

Flugsystemtechnik sind umfangreiche Flugversuche mit ATTAS in <strong>Braunschweig</strong> durchgeführt<br />

worden, um ein kalibriertes Abwind-, Wirbelfeld- und Interferenzmodell zu gewinnen.<br />

Weitere Versuche werden folgen, mit besonderer Schwerpunktbildung in <strong>Braunschweig</strong>. Für<br />

die Sichtbarmachung von Wirbeln hat ATTAS einen speziellen Rauchgenerator, der auf den<br />

Flügel montiert werden kann. Kein anderes Flugzeug des DLR hat eine solche Möglichkeit.<br />

8.2.1.3<br />

Das DLR ist überdies in das Europäische Programm Airbus A 400-M eingebunden. Prototypen<br />

oder Vorserienmodelle der A 400-M der zweiten Auslieferungs-Charge werden in einigen<br />

Jahren nach <strong>Braunschweig</strong> gebracht und zu Versuchs- und Messflügen umgebaut werden.<br />

Zwar wird die geplante A 400-M im operativen Einsatz auf sehr kurze Startstrecken<br />

ausgelegt, jedoch benötigt das DLR vorab in der Versuchsphase dieses Fluggerätes für die<br />

Ermittlung relevanter Daten (z.B. für die Erstellung von Simulationsdatenbanken im Bodeneffekt)<br />

eine längere SLB. Zudem wird für bestimmte Versuche der Einsatz von ATTAS erforderlich,<br />

z.B. für die Vermessung des Abwindfeldes des A 400-M. Dies macht es erforderlich,<br />

in <strong>Braunschweig</strong> die notwendigen flughafenbetrieblichen Voraussetzungen, d.h. eine Mindestlänge<br />

einer SLB von 2.300 m zu schaffen, um diese Aufgaben erfüllen zu können.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!