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Planfeststellungsbeschluss - Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

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stärkere Turbulenzen startender oder auch landender Flugzeuge sind im Einzelfall nicht auszuschließen.<br />

Auswirkungen auf die Population der gefährdeten oder streng geschützten<br />

Tierarten sind nicht zu erwarten.<br />

21.2.2.4 Ergänzende Kernaussagen der Bedenken und Stellungnahmen<br />

Von privaten Einwendern, Trägern öffentlicher Belange sowie anerkannten Naturschutzvereinen<br />

wurde im Rahmen der vorgebrachten Bedenken kritisiert, dass Zerschneidungswirkungen<br />

und Beeinträchtigungen von Verbindungsachsen nicht ausreichend berücksichtigt<br />

wurden. Es werden fehlerhafte Bestandserfassungen sowie das Fehlen von systematischen<br />

Untersuchungen beanstandet und darauf hingewiesen, dass das Schutzgut Pflanzen und<br />

Tiere fehlerhaft bewertet wurde. Zudem werden weitergehende und ergänzende Untersuchungen<br />

(u. a. zu baum- und rindenbewohnenden Arthropodentaxa, xylobionten Käfern, Bodenfauna<br />

und –flora, Parasitoiden und Prädatoren, Mopsfledermaus und Kammmolch) gefordert.<br />

Einwender halten überdies die Prüfung des Erfordernisses einer Landschaftsbrücke<br />

über die A 2, Untersuchungen der Auswirkungen auf den Forstbetrieb sowie die Beurteilung<br />

der Auswirkungen und Darstellung der Wirkungen auf den Wald für notwendig.<br />

Im Rahmen der ergänzenden Anhörung wurde beanstandet, dass die Auswirkungen der<br />

forstlichen Nutzung auf die Lebensgemeinschaft von Spechten nicht ausreichend berücksichtigt<br />

würden und dass es zu erheblichen Beeinträchtigungen von Brutpaaren im VSG<br />

komme.<br />

21.2.3 Schutzgut Boden<br />

Durch Versiegelung und Flächenbeanspruchung greift die Baumaßnahme in das Schutzgut<br />

Boden ein, das über Wirkungsketten mit allen anderen Elementen des Naturhaushalts verknüpft<br />

ist.<br />

Durch die Erdarbeiten sowie den Fahrzeug- und Maschineneinsatz sind Bodenverdichtungen<br />

und Veränderungen der Bodenstruktur zu erwarten und Böden durch Schadstoffeinträge<br />

gefährdet. Als besonders schwerwiegend sind baubedingte Beeinträchtigungen durch<br />

Schadstoffeinträge auf dem empfindlichen Waldstandort zu bewerten, da die dortigen Pelosol-Pseudogleye<br />

aufgrund ihrer Bodenart (lehmiger Sand, schluffiger Ton) erhöhte Verdichtungsempfindlichkeiten<br />

aufweisen. Die im Zuge der Nivellierung des <strong>Flughafen</strong>geländes erforderlichen<br />

großflächigen Erdbewegungen bewirken eine Störung des Bodengefüges und<br />

der Bodenfunktion.<br />

Durch die Verlängerung der Start- und Landebahn, den Bau einer Parallelrollbahn, die Erweiterung<br />

des Vorfeldes und die östliche Umfahrung kommt es zu Flächenversiegelungen von<br />

ca.17,47 ha, die zu einem vollständigen Verlust der Bodenfunktion führen und die im Bereich<br />

des Querumer Waldes als besonders erheblich zu klassifizieren sind.<br />

In Bereichen der Gehölzbestände, die durch Waldrandeffekte beeinträchtigt werden, kommt<br />

es zu Veränderungen und Reduzierung der Bodenfunktion. Zusätzliche erhebliche Beeinträchtigungen<br />

der Bodenfunktionen erfolgen durch die Anlage der Regenrückhaltebecken,<br />

der Bodenfilter und der Unterhaltungswege hierfür. Durch die Inanspruchnahme von Flächen<br />

für Bodenmassenbewegungen gehen Bodenstrukturen und -funktionen verloren, werden<br />

reduziert oder verändert.<br />

Betriebsbedingte Auswirkungen auf Bodenfunktionen sind durch die Verlängerung der Start-<br />

und Landebahn nur in geringfügigem Umfang zu erwarten. Es ist jedoch mit verstärkter Belastung<br />

durch Schadstoffeinträge in empfindliche Böden im unmittelbaren Randbereich der<br />

Start- und Landebahn, der Rollbahnen und der östlichen Umfahrung zu rechnen.

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