25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Im Vorjahr besuchten wir den Ex-Kodak- Geschäftsführer an seinem<br />
neuen Arbeitsplatz. Heute ist Christian Wimmer Geschäfts führer<br />
des Einrichters »Service & More«. Die Kodak-Ära ist auch für ihn zu<br />
Ende gegangen. Die dramatischen Ereignisse, die zum Finale geführt<br />
hatten, wird er sein Leben lang nicht vergessen. »Es war ein sehr<br />
schmerzhafter Prozess«, erinnert sich Christian Wimmer, »auch für<br />
mich persönlich. Weil man den Plan im Kopf hat, es sind 450 Mitarbeiter<br />
und am Ende des Tages werden nur 50 bis 100 überbleiben. Man weiß,<br />
dass das nur unter Schmerzen vonstatten gehen kann.«<br />
Hochmut, die Gier der Aktionäre, die von hohen Renditen verwöhnt<br />
waren, gewaltige Fixkosten und ein zu langsamer Richtungswechsel<br />
sind dem Weltmarktführer letztlich zum Verhängnis geworden.<br />
»Man hätte die Restrukturierung nicht auf zehn, zwölf oder 15 Jahre<br />
planen dürfen, sondern auf zwei oder drei Jahre – man hätte den Aktionären<br />
sagen müssen, es gibt jetzt kein Geld, das brauchen wir, um<br />
uns neu aufzustellen. Das hat man verabsäumt. Diesen Mut hat man<br />
leider in Rochester nicht gehabt«, lautet Wimmers wehmütige Bilanz.<br />
Dabei stand am Beginn der Firmengründung vor 131 Jahren eine<br />
technische und ökonomische Revolution – die Fotografie wurde massentauglich.<br />
US-Fotopionier und Visionär George Eastman entwickelte<br />
die erste Amateurkamera, genannt »The Original«.<br />
Im »Fotomuseum Westlicht« in Wien zeigt uns Inhaber und Sammler<br />
Peter Coeln die erste Kodak, die den Firmenruhm begründete. »Der<br />
Slogan«, erzählt er, »lautete: You push the button, we do the rest. Man<br />
hat die ganze Kamera eingeschickt und bekam 100 entwickelte Fotos zurück,<br />
mit einem neu eingelegten Film. Die Kamera hat <strong>25</strong> Dollar gekostet,<br />
das Tauschen des Films und die Entwicklung der Bilder zehn Dollar.«<br />
Es folgte der »Kodak Brownie 1894«, der für nur zwei Dollar auf den<br />
Markt kam – ein massentaugliches Amateurprodukt, dem noch viele<br />
epochale Entwicklungen folgen sollten.<br />
Goldene Rahmen, Bilder auf Silberplatten, die Exponate im »Westlicht<br />
Fotomuseum« zeugen vom Wert der Fotografie anno dazumal. Sie<br />
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