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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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gerade in Krisenzeiten das »Miteigentum« in Form des Sondervermögens<br />

zusätzlich einen wichtigen Aspekt darstellt.<br />

Wie eingangs erwähnt starteten die Aktienbörsen im ersten Quartal<br />

(für viele Anleger ziemlich unerwartet) kräftig durch und zeigten<br />

nach den ersten drei Monaten schon Erträge, die an langfristige<br />

Jahresperformance-Zahlen erinnerten. Mitte März riss jedoch der Faden<br />

und die Dividendenwerte traten wiederum den Rückmarsch an. Das<br />

»griechische Drama« und die »spanische Grippe«, also die Zuspitzung der<br />

Schuldenkrisen in Griechenland und Spanien, waren neben dem schwächeren<br />

Tempo der Weltkonjunktur-Lokomotive China und den vielerorts<br />

auch politischen Veränderungen die Hauptgründe für den Rückzug der<br />

Aktionäre.<br />

Im Zuge des Angstszenarios fielen die Renditen der sichersten Staatsanleihen<br />

auf historische Tiefstniveaus, etwa in Deutschland bei zehnjährigen<br />

Papieren auf 1,2 Prozent, für zweijährige Anleihen gab es<br />

phasenweise überhaupt keine Zinsen, womit man bei der jahrelang<br />

zitierten »Nullzinspolitik Japans« angelangt war. Die tiefschürfende<br />

Angst der Anleger hatte allein den Substanzerhalt in den Vordergrund<br />

gespült, das Ertragsdenken, also das ökonomisch sinnvolle Streben nach<br />

entsprechender Vermögensvermehrung, hatte keine Gültigkeit mehr.<br />

Wer kauft mit welcher Strategie nun Papiere mit keiner oder nur einer<br />

geringen Verzinsung?<br />

Die Aktienbörsen als sensibelste Barometer lieben Unsicherheiten schon<br />

einmal gar nicht, umso weniger, wenn sie – wie beim Griechendrama –<br />

nun schon über zwei Jahre anhalten.<br />

Ist lehrbuchmäßig eine Vielzahl von Rahmenbedingungen für einen<br />

Aktienkurs verantwortlich, so kann doch über gewisse Zeitstrecken<br />

ein einziger Belastungsfaktor (seltener: ein einziges positives Argument)<br />

kursbestimmend sein. Dann spielen attraktive fundamentale<br />

Bewertungen, positive Zukunftsperspektiven, ansprechende langfristige<br />

Statistiken und extrem niedrige Kurse eben keine Rolle, die »Baisse<br />

nährt die Baisse«, die Angst, es könnte noch schlimmer kommen, beschleunigt<br />

noch die Abwärtsspirale. Massiver Abgabedruck trifft auf<br />

bescheidenes Kaufinteresse, wodurch die Kurse neuerlich purzeln.<br />

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