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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Nomi Prins arbeitet heute übrigens als Schriftstellerin in New York. Sie<br />

hätte eine einträgliche Karriere im US-Investmenthaus vor sich gehabt,<br />

aber dann passierte der traumatische 11. September des Jahres 2001<br />

auch für sie. »Vom vierten Stock der Zentrale aus hatte ich den Anschlag<br />

auf das World Trade Center miterlebt. In meiner Etage wurde mit<br />

Öl und mit Gas gehandelt, lauter Dinge, die irgendwie mit Flugzeugen<br />

zu tun haben. Und dann bekommen wir mit, dass ein Flugzeug das Gebäude<br />

nebenan getroffen hat, später sogar noch das zweite, und unser<br />

damaliger Vorgesetzter fordert uns auf, weiter zu arbeiten. Sein Bauchgefühl<br />

sage ihm: Jetzt sei ein guter Zeitpunkt, um Geld zu verdienen.«<br />

Vier Monate später kündigte Nomi Prins.<br />

Den fundamentalen Vertrauensbruch begeht Goldman Sachs schließlich<br />

im Jahr 2007: Das Investmenthaus wettet gegen die eigene Kundschaft.<br />

Es wettet gegen den Immobilienmarkt und leistet sich den »Abacus«-<br />

Skandal. Der ist in den USA in der Zwischenzeit ein viel zitierter<br />

Begriff und rasch erklärt. Die Finanzmathematiker des Geldhauses<br />

suchten sich die Immobilienkredite mit den höchsten Risiken aus. Sie<br />

bündelten sie, bringen ein neues Papier auf den Markt und taufen es<br />

»Abacus«. Das Ding wird mit »Triple-A« gerated; also mit der vermeintlich<br />

größtmöglichen Sicherheit für Investoren.<br />

Goldman Sachs verkauft die Papiere anschließend an die eigene Kundschaft.<br />

Die ist gutgläubig, wird im Ungewissen über die tatsächlichen<br />

Risiken gelassen. Und zur selben Zeit beginnt eine andere Hauptabteilung<br />

von Goldman Sachs gegen das eigene Papier zu spekulieren. Der<br />

Rest ist Geschichte. Sechs Monate später bricht der Immobilienmarkt<br />

in den USA tatsächlich zusammen. Auch die »Abacus«-Papiere brechen<br />

ein. Die Kunden von Goldman Sachs verlieren all ihr Geld. 750 Millionen<br />

Euro hatten sie in das »Triple-A«-Investment gesteckt.<br />

Nur Goldman Sachs streift zweimal Geld ein. Zuerst als Zwischenhändler<br />

beim Verkauf der »Abacus«-Papiere; schließlich als Spieler am<br />

Pokertisch, als die Wette gegen den Erfolg von »Abacus« aufgeht.<br />

Drei Jahre müssen die Hintergangenen des »Abacus«-Skandals warten,<br />

um zu erfahren, wer ihnen so übel mitgespielt hatte. Ein Franzose wird<br />

vorgeführt. Fabrice Tourre. Selbst nennt er sich »the fabulous Fab«<br />

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