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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Swaps. Im Falle der Pleite sind all diese Akteure in irgendeiner Weise<br />

betroffen.<br />

Die gute Nachricht: Spareinlagen sind im Fall des Falles bis zu 100.000<br />

Euro pro Bank und Person abgesichert. Was die Pleite-Bank nicht<br />

selbst aufbringen kann, wird über die »Einlagensicherung« erst einmal<br />

von den anderen Banksektoren erstattet. Den »Rest« der Sicherung<br />

übernimmt am Ende der Staat. Die Pleite einer Großbank würde<br />

das derzeitige Sicherungssystem allerdings komplett überfordern. Und<br />

es gibt auch Kunden mit viel mehr als 100.000 Euro Einlagen: »Staaten,<br />

Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen, Universitäten – sie<br />

alle haben Geld bei Banken liegen. All diese Akteure wären auch von<br />

einer Bankenpleite betroffen – und da geht es um riesige Summen«,<br />

so Univ.-Prof. Dr. Stefan Pichler von der Wirtschaftsuniversität Wien.<br />

Dann wären da auch noch die institutionellen Anleger. Wie würde eine<br />

Pleite andere Banken oder jene, die Anleihen der Bank besitzen, treffen?<br />

Für Stefan Pichler keine guten Nachrichten: »Für Gläubiger, die<br />

keine gesicherten Spareinlagen haben, bedeutet eine Pleite einen herben<br />

Verlust. Es wird nur die Konkursquote ausbezahlt, die kann zum<br />

Beispiel 50 Prozent betragen – und es dauert Jahre, bis der Konkurs<br />

abgewickelt ist.«<br />

Durch das Auffangen von Banken besonders geschont werden aktuell<br />

immer die Eigentümer. Also Aktionäre oder Genossenschafter. Bei einer<br />

klassischen Pleite würden sie alles verlieren und teils sogar haften<br />

müssen. Doch das fällt ja eigentlich unter das Risiko, das Aktionäre<br />

und Eigentümer nun einmal eingehen. Deshalb sieht Teodoro D. Cooca<br />

den Bankensektor als »viel zu geschützte« Branche. »Der Staat scheint<br />

bereit zu sein, jegliche Verluste abzudecken. Dadurch leidet die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der ganzen Branche. Gute Banken können sich von<br />

schlechten kaum abheben, weil schlechte Banken am Ende auch noch<br />

für ihr Fehlverhalten belohnt werden, indem man sie rettet.«<br />

Und was ändert sich für Kreditnehmer bei einer Bankenpleite? Vorerst<br />

wenig. Ihre Raten zahlen sie weiter – an den Masseverwalter oder eine<br />

Bank, die die Kredite aus der Pleitemasse aufgekauft hat. Trotzdem kann es<br />

Probleme geben. Univ.-Prof. Dr. Stefan Pichler: »Ganz spannend wird<br />

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