25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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erniedrigend und das führt zu einem Maximum an Spannung politischer<br />
Art in Europa. Das führt auch letztlich zu gar keiner Reform in<br />
Europa. Warum sollen sie sich denn reformieren, wenn das Geld weiter<br />
fließt?«<br />
Und dann ist da noch die große Frage, ob<br />
die europäischen Rettungsmaßnahmen rein<br />
volkswirtschaftlich betrachtet sinnvoll sind.<br />
Hans Werner Sinn hat große Zweifel daran,<br />
dass sie den Euro über Wasser halten: »Man muss natürlich den Euro<br />
retten, das ist doch keine Frage«, meint er im <strong>€CO</strong>-Interview. »Die<br />
Frage ist nur, wie man ihn rettet. Ich glaube, indem man grenzenlos<br />
zahlt, wird der Zusammenbruch des Euro in einem großen Knall vorbereitet.<br />
Wir können ihn nur retten, wenn man die Länder, die nicht<br />
mehr wettbewerbsfähig sind, temporär raus lässt aus der Euro-Zone<br />
und den Rest stabilisiert.« Dann könnten die Länder ihre neuen Währungen<br />
gegenüber dem Euro abwerten und langsam ihre Volkswirtschaften<br />
neu aufbauen – so die Theorie des Münchner Ökonomen.<br />
Den Euro retten?<br />
Ja, sicher. Nur, wie?<br />
In den Augen vieler PolitikerInnen wäre das aber genau die Lösung, die<br />
uns alle noch viel teurer zu stehen kommen würde. Maria Fekter: »Alle,<br />
die sagen, Griechenland pleitegehen zu lassen, die schaufeln erst recht<br />
die Last zu den Steuerzahlern. Daher bin ich nicht dafür, dass Griechenland<br />
pleitegeht; das würde die österreichischen Steuerzahler tatsächlich<br />
reale Milliarden kosten.«<br />
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Politiker und ihre Kritiker<br />
äußerst konträre Ansichten haben. Auch innerhalb der Volkswirtschaftslehre<br />
gibt es unterschiedliche Strömungen und Denkrichtungen.<br />
Je nach Lager werden die Maßnahmen, die die europäische Politik<br />
setzt, um der Euro-Krise Herr zu werden, unterschiedlich bewertet.<br />
Die einen halten den ESM für eine »notwendige Institution«, die anderen<br />
reiben sich an dem »vermeintlichen Stabilitätsmechanismus«.<br />
Den Weg aus der Krise geben die machthabenden PolitikerInnen vor.<br />
In deren Haut möchte man angesichts der Uneinigkeit unter den Fachleuten<br />
und Ökonomen nicht stecken. In der Haut der Steuerzahler-<br />
Innen allerdings auch nicht.<br />
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