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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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der Internationalen Abteilung von Goldman, zum EU-Kommissar auf;<br />

er nützt das Netzwerk, das schon Lord Griffiths aufgebaut hatte, ein<br />

früherer enger Berater von Margaret Thatcher<br />

Aus Portugal hilft Antonio Borges, er wird Europadirektor des Internationalen<br />

Währungsfonds; aus Frankreich stößt Charles de Croisset dazu,<br />

einst Vorstandsvorsitzender der Credit Comercial de France, zwischendurch<br />

war er Vizepräsident von Goldman Sachs Europa gewesen.<br />

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um von einer dunklen<br />

Ahnung befallen zu werden. Macht sich der Oligarch des Finanzwesens<br />

aus der Neuen Welt auch in der Alten Welt breit? Selbst Richard<br />

Sylla von der New Yorker »Stern Business School« kann das System<br />

dahinter nicht in Abrede stellen, relativiert aber: »Goldman Sachs<br />

ist eine Kaderschmiede. Du kriegst den Goldman-Sachs-Abschluss an<br />

der Goldman-Sachs-Universität und du wirst dich immer an die Goldman-Sachs-Kultur<br />

erinnern. Heute ist Mario Draghi Chef der Europäischen<br />

Zentralbank; wenn Lloyd Blankfein von Goldman Sachs ihn<br />

morgen sprechen will, na gut, er braucht nur zum Hörer zu greifen. Es<br />

gibt alte Verbindungen. Das ist einfach die Strategie dieser Banker: Sie<br />

zementieren ihre Position.«<br />

Eine Frage freilich bleibt unbeantwortet: Sind Finanzfachleute, Banker<br />

und Manager wirklich die Geeignetsten, den Bevölkerungen Europas<br />

die neuen, unglaublichen Sparprogramme zu verordnen? Und: Steht<br />

hinter den Aufstiegen eines Mario Draghi, eines Mario Monti und eines<br />

Lucas Papademos, der Gouverneur der griechischen Zentralbank gewesen<br />

war, nicht noch etwas anderes? Wird Europa gerade Zeuge, wie<br />

Banker politische Macht übernehmen? Ist es Hilflosigkeit oder Unachtsamkeit:<br />

Die politischen Eliten Europas lassen Finanzprofis als »Retter<br />

in der Not« agieren.<br />

Aber waren es nicht gerade diese »Retter in der Not«, die nur ein paar<br />

Jahre zuvor den Markt mit giftigen Papieren überflutet hatten?<br />

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