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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Reserve von New York; Gary Gensler ist Chef der Handelskommission<br />

der Warenterminbörse; und in der amerikanischen Börseaufsicht werkt<br />

Adam Storch. Allesamt sind sie frühere Mitarbeiter von Goldman Sachs.<br />

Der letzte Zirkel wiederum nimmt Einfluss auf internationale Behörden.<br />

Robert Zoelick war bis vor kurzem Präsident der Weltbank. Und Mark<br />

Carney, Gouverneur der Bank of Canada, hat gerade den Vorsitz im<br />

so genannten Financial Stability Board übernommen – just in jenem<br />

Gremium, das das weltweite Finanzsystem reformieren soll.<br />

Keine einzige dieser Personen wollte uns für unsere Dokumentation<br />

ein Interview geben; Fragen sind in diesem System offenbar nicht erwünscht.<br />

Wir wissen nur: Der Klub der früheren Goldman-Sachs-Gentlemen<br />

funktioniert. Und wie aus einer Drehtür kommen immer wieder<br />

neue Freunde heraus.<br />

An der Wall Street wird Goldman-Sachs-<br />

Chef Lloyd Blankfein übrigens »das Messer«<br />

genannt. Seine Schlagfertigkeit ist<br />

gefürchtet. Blankfein entstammt einer<br />

Arbeiterfamilie aus Brooklyn, einer rauen Umgebung. Vom einfachen<br />

Verkäufer schaffte er den Aufstieg in die Chefetage von Goldman<br />

Sachs, den Olymp der Finanzwelt. Heute ist Blankfein 59 Jahre<br />

alt, verkörpert das Gesicht der Firma; selten nur tritt er an die Öffentlichkeit.<br />

Wenn, dann ist das Kalkül. Dann gibt es Erklärungsnotstand.<br />

Sein Auftritt in der »Charlie Rose Show« vom April 2010<br />

ist nahezu legendär. »Wie oft haben Sie mich im Fernsehen gesehen,<br />

in Talkshows? Niemals«, schnauzte er dabei den Moderator an.<br />

Um dann mit sanfter Stimme hinzuzufügen: »Möglicherweise war<br />

das ein Fehler. Nun haben wir eine Menge Arbeit vor uns, den Leuten<br />

zu erklären, was wir eigentlich tun; eigentlich beginnen wir<br />

dabei bei null.«<br />

Lloyd Blankfein<br />

ist »das Messer«<br />

Als ihn der Moderator dann aber doch höflich und bestimmt auf die<br />

Tatsache hinweist, dass es ja auch Zeiten gegeben habe, da Goldman<br />

Sachs gegen die eigene Kundschaft spekulierte, folgen bei Lloyd<br />

Blankfein Sekunden des Nachdenkens, die sich im TV wie Stunden<br />

anfühlten. »Das ist schwierig zu erklären ... Als Marktführer kaufen<br />

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