11.11.2013 Aufrufe

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Behandlung<br />

statt Pension<br />

Da jedes Jahr ein neuer Jahrgang dazu kommt, läuft die bisherige<br />

Regelung bis 2029 automatisch aus. Damit soll massenhaften Frühpensionierungen<br />

endlich ein Riegel vorgeschoben werden. »Das Wichtigste<br />

ist einmal, dass wir nicht sagen: Da hast’ eine Rente, baba und fall net.<br />

Sondern dass wir einmal hinschauen und mit den Menschen arbeiten«,<br />

erklärt Rudolf Hundstorfer. Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe will<br />

der Minister schlagen. Einerseits sollen erkrankte Menschen wieder ins<br />

Berufsleben integriert und das durchschnittliche Pensionsantrittsalter<br />

dadurch angehoben werden. Das ist im europäi schen Vergleich ja<br />

wahrlich nicht berühmt. Und andererseits sollen die Pensionskosten<br />

innerhalb von fünf Jahren um 700 Millionen Euro reduziert werden.<br />

Abgesehen davon, dass das Einsparungspotenzial von so manchem Experten<br />

als »heroische Annahme« stark angezweifelt wird, bleiben viele<br />

Problemfelder freilich ungelöst.<br />

Zunächst aber zu den Details. Das neue Gesetz<br />

gilt für all jene, die am 1. Jänner 2014 jünger<br />

als fünfzig Jahre sind. Sie können dann nicht<br />

mehr in die befristete Invaliditätspension<br />

abgeschoben werden, sondern müssen sich stattdessen medizinischen<br />

Behandlungen oder einer Umschulung beim Arbeitsmarktservice unterziehen.<br />

Oder beidem. Nur wer tatsächlich dauerhaft krank oder invalide<br />

ist, darf auch in Zukunft in den vorzeitigen Ruhestand.<br />

Bisher wurde etwa ein an Krebs erkrankter Angestellter nach einer gewissen<br />

Zeit nahezu automatisch in Frühpension geschickt. Ab 2014<br />

erhält er aber so lange eine ärztliche Behandlung und Reha-Geld bezahlt,<br />

bis er – hoffentlich auskuriert – seinen alten Beruf wieder aufnehmen<br />

kann. Sollte jemand den alten Job nicht mehr verrichten können,<br />

so sind verpflichtende Umschulungsmaßnahmen durch das AMS<br />

vorgesehen. Parallel wird ein Umschulungsgeld ausbezahlt, das sich am<br />

Arbeitslosengeld orientiert, zumindest jedoch sind es 950 Euro im Monat.<br />

Nach den Vorstellungen des Sozialministers könnte ein Tischler mit<br />

Bandscheiben-Vorfall zum Fachmarktverkäufer ausgebildet werden und<br />

später eine neue Karriere als Holzberater im Baumarkt starten. Oder<br />

eine Friseurin, die an Neurodermitis und Depressionen erkrankt ist,<br />

eine Umschulung zu ihrem »Traumberuf« EDV-Technikerin erhalten. So<br />

106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!