11.11.2013 Aufrufe

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Folgen immer wieder erörtert. Im Zentrum der Diskussion steht dabei<br />

ein mögliches Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone (»Grexit«).<br />

Wie würde das konkret aussehen? Als erstes<br />

würden viele Griechen noch mehr Geld als bisher<br />

im Ausland in Sicherheit bringen. Dieser<br />

Kapitalabfluss wäre mit einem massiven<br />

Abzug von Guthaben bei Geschäftsbanken<br />

verbunden. Dies könnte zu gravierenden Liquiditätsengpässen führen<br />

und das 2012–13 frisch rekapitalisierte griechische Finanzsystem erneut<br />

in Schieflage bringen. Griechenland müsste relativ rasch eine neue<br />

Währung einführen und den Wechselkurs dieser zum Euro festlegen.<br />

Einmal in Umlauf gebracht, würde die neue Währung zum Euro binnen<br />

kürzester Zeit drastisch abwerten. Das hätte folgende Auswirkungen:<br />

Der »Fall des Falles«:<br />

Kapitalabfluss und<br />

Liquiditätsengpass<br />

• Die in Euro notierten öffentlichen Schulden blieben bestehen und<br />

wären schlicht nicht mehr finanzierbar. Ein weiterer Zahlungsausfall<br />

Griechenlands wäre die Folge.<br />

• Griechenland könnte infolge der Währungsabwertung durch günstigere<br />

Exporte an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Vor allem der<br />

zentrale Wirtschaftszweig Tourismus könnte davon profitieren.<br />

Gleichzeitig würden sich Importe verteuern, was einerseits die<br />

Nachfrage nach inländischen Produkten steigern, aber andererseits<br />

bei notwendigen Importprodukten wie Öl und Gas zu deutlichen<br />

Preissteigerungen führen.<br />

• Die Realwirtschaft würde noch eine Zeitlang weiter schrumpfen.<br />

Dieses Szenario klingt sowohl aus Sicht Griechenlands als auch aus Sicht<br />

der übrigen Euro-Länder wenig wünschenswert. Für Europa und die<br />

Weltwirtschaft wäre ein Staatsbankrott Griechenlands ökonomisch zwar<br />

durchaus verkraftbar. Aber es ist zu befürchten, dass die Kapitalmärkte<br />

bei einem Euro-Austritt Griechenlands auch die Zahlungsfähigkeit<br />

Irlands und Portugals, vielleicht sogar jene von Spanien und Italien<br />

in Frage stellen könnten. Käme es in der Folge tatsächlich zu hohen<br />

Zinsaufschlägen und zu Zahlungsschwierigkeiten größerer Euro-Länder,<br />

könnte dies nicht nur in diesen Ländern selbst, sondern auch global<br />

232

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!