25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Die Produktion ist nach wie vor am ursprünglichen Standort im oberösterreichischen<br />
Mattighofen beheimatet; und wäre dort gar nicht<br />
mehr wegzudenken. Mattighofen ist praktisch KTM – jeder zweite Einwohner<br />
ist beim Zweiradhersteller beschäftigt. Neu ist nur der strategische<br />
Partner: Bajaj, der zweitgrößte indische Motorradhersteller, den<br />
KTM-Chef Stefan Pierer an Bord geholt hat.<br />
Pierer selbst leitet die Geschicke von KTM seit 20 Jahren und hat das<br />
Handwerk, das hier so groß geschrieben wird, von der Pieke auf gelernt.<br />
»Ich bin gelernter Maschinenbauer«, erzählt der Chef, während<br />
wir die Produktionsstraße, in der die Motorräder händisch zusammengebaut<br />
werden, abschreiten. »Ich habe zumindest die Fähigkeit, das<br />
zusammenzuschrauben, was wir hier sehen.«<br />
Der indische Motorradriese, übrigens der viertgrößte<br />
der Welt, hat zwar 47 Prozent von KTM<br />
übernommen, das Sagen haben aber nach wie<br />
vor die Mattighofener. Stefan Pierer hat damit<br />
nicht nur 180 Millionen Euro Kapital ins Unternehmen geholt, sondern<br />
vermutlich auch die Eintrittskarte für das ganz große Geschäft auf dem<br />
Zweiradsektor gelöst.<br />
Indien ante portas:<br />
180 frische Millionen<br />
»Indien ist der weltgrößte Motorradmarkt – nur damit Sie eine Vorstellung<br />
haben: Zwölf Millionen Stück Motorräder im Jahr werden dort<br />
verkauft, also eine Million pro Monat«, erklärt Stefan Pierer. »Natürlich<br />
sind die Motorräder nicht vergleichbar mit diesen hier; das sind<br />
einfache, luftgekühlte Zweiräder mit kleinen Hubräumen, aber der<br />
Wohlstand in Indien wächst. Ich sag’ einmal: In zehn, fünfzehn Jahren<br />
kann sich eine Mittelschicht auch unsere Motorräder leisten.«<br />
Derzeit werden die in Indien produzierten »Duke 200« noch zu Hause<br />
in Oberösterreich kontrolliert – auf dem Subkontinent wird zwar zum<br />
halben Preis gefertigt, doch das bedarf umso strengerer Qualitätskontrollen.<br />
Übrigens: Welche Maschinen aus Indien kommen, erkennt<br />
sogar der Laie – am Geruch. Das feine Curryaroma in der Werkshalle<br />
kommt nicht etwa aus der werkseigenen Kantine, sondern haftet an<br />
der Verpackung der indischen »Duke 200« – ein Hauch Exotik in<br />
Mattighofen.<br />
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