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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Und obwohl ihre äußere Erscheinung immer noch die heile italienische<br />

Urlaubswelt verkörperte, saßen ihnen zwei schlechte Saisonen in den<br />

Knochen. »Eine so miese Saison wie diese«, klagten sie, hätten sie<br />

noch nie erlebt. »Leute«, sinnierte Daniele Bragato, »waren voriges<br />

Jahr viel mehr hier. Man spürt den Unterschied zu 2011 – und Schuld<br />

daran trägt die Krise.«<br />

Sein Kollege Giuglio Rovere sekundierte: »Die Leute bleiben aus, weil<br />

sie kein Geld haben, keine Arbeit, leider, das ist wirklich hart. Überhaupt<br />

finde ich, es war ein Fehler, in Italien den Euro einzuführen.<br />

Denn darauf hin hat sich alles verteuert. Eine Pizza Margherita beispielsweise<br />

hat früher 5000 Lire gekostet, jetzt kostet sie fünf Euro,<br />

also doppelt so viel. So wie alles andere auch – nur die Einkommen,<br />

die sind gleich geblieben.«<br />

Kein Wunder, dass es unter diesen Umständen die Italiener waren, die<br />

hauptsächlich ausblieben. Viele sorgten sich um ihre Zukunft und wollten<br />

vorsichtshalber sparen; andere wieder waren bereits Opfer der Krise.<br />

»Ausländer sind etwa gleich viele da wie voriges Jahr«, erzählte uns der<br />

Student Nicola Vido, der mit seinem rollenden Eis-und-Getränke-Kiosk<br />

den Strand auf und ab fuhr. »Nur Italiener sind deutlich weniger da.«<br />

Der rigide Sparkurs Mario Montis hatte den Italienern bereits tief in<br />

die Tasche gegriffen. Statt ein, zwei Wochen Badeurlaub am Meer, wie<br />

es früher Tradition war, fuhr man im vergangenen Jahr maximal ein<br />

bis zwei Tage ans Meer. Das war das höchste der Gefühle.<br />

Der Rückgang der touristischen Einnahmen traf Italien im Vorjahr<br />

hart – denn immerhin machten die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr<br />

22 Prozent der gesamten Wertschöpfung des Mittelmeerstaates<br />

aus. Die Krise traf also den Lebensnerv unseres liebsten Urlaublandes.<br />

Und: Wie nimmt Österreich die Krise bei unserem südlichen Nachbarn<br />

wahr? Wir bitten unseren Interviewpartner, den Finanzberater<br />

Andreas Schuster von Hypo Capital Management, in eine der traditionsreichsten<br />

Pizzerien in Wien: das Rossini in der Innenstadt. Der<br />

erklärte Italienfan berät Kunden der Kathrein-Bank und der Raiffeisen<br />

NÖ. Im Auftrag besorgter Anleger und Investoren hatte er eine Studie<br />

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