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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Finanzkrise« sind. Detailreich werden darin toxische Finanzprodukte<br />

beschrieben, die bereitwillig mit »AAA« bewertet wurden. Hundertfach<br />

war von den Prüfern schnelles Geld gemacht worden, ohne dass die Produkte<br />

tatsächlich durchleuchtet worden wären ...<br />

Um das wahre Ausmaß der Abzocke im Detail<br />

verstehen zu können, lohnt ein Blick zurück<br />

zum Ausgangspunkt der Finanzkrise. Ratingagenturen<br />

wie »S&P« oder »Moody’s« verdienten<br />

bis dahin ihr Geld, indem sie Unternehmen und Länder auf ihre<br />

Bonität bewerteten. Nur: Staatsanleihen sind zwar prestigeträchtig,<br />

bringen jedoch kaum Umsatz. »Standard & Poor’s« etwa bewertet jährlich<br />

über eine Million Finanzprodukte, von denen aber nur ein Bruchteil<br />

Staaten zuzuordnen ist. Die USA oder Deutschland werden überhaupt<br />

gratis bewertet, weil die Agenturen sonst keinen Zugang zu den<br />

dortigen Kunden erhalten.<br />

Die Bonitätswächter<br />

sind ohne Aufsicht<br />

Richtig viel Geld lässt sich hingegen mit »komplexen Produkten« machen.<br />

Diese tauchten auf dem Markt auf, als ab dem Jahr 2002 immer<br />

mehr Menschen in den USA auch mit schlechter Bonität einen Kredit<br />

bekamen – urplötzlich nämlich machte sich unter den Investmentbanken<br />

eine Art Goldgräberstimmung breit. Gewiefte Finanz mathematiker<br />

verpackten Kredite schlechter Bonität, so genannte »subprime mortgages«,<br />

zu handelbaren Geldanlagen und verkauften diese toxischen<br />

Gebilde an andere Investoren. Damit das Ganze einen seriösen Charakter<br />

hatte, verpassten Ratingagenturen den Produkten ihr Gütesiegel<br />

– in den meisten Fällen übrigens ein »Triple-A«.<br />

Die Gewinne von »Moody’s« und Co. schnellten bei einer Marge von<br />

über 40 Prozent regelrecht in die Höhe. Insgesamt bewerteten die drei<br />

Ratingriesen »Finanzprodukte« im Wert von mehreren Billionen Dollar,<br />

allesamt angeblich höchst objektiv. In Wirklichkeit blieben ihnen<br />

im Schnitt oft nicht einmal zwei Stunden Zeit, um Millionendeals zu<br />

überprüfen – und abzusegnen. Was danach passiert ist, ist Geschichte.<br />

Zahllose »Triple-A«-Produkte verloren nach der Lehman-Pleite 2008 vollständig<br />

an Wert. Massenhaft gingen bestgeratete Finanzprodukte den<br />

Bach hinunter, unglaubliche Summen wurden vernichtet, weil die Investoren<br />

nahezu blind dem Urteil der Bonitätsprüfer vertraut hatten ...<br />

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