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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Abseits der Schönredner rundum die Fakten. Die Budget- und Schuldenlage<br />

vieler Staaten in der Union und vor allem auch in der Euro-<br />

Zone ist dramatisch. Spanien wird sein Budgetdefizit von heuer acht<br />

bis zum Jahr 2014 nur auf 6,4 Prozent des Brutto-Inlandsproduktes<br />

drücken können. Zur selben Zeit steigt die Verschuldung des großen<br />

Landes von derzeit 86 Prozent der Wirtschaftsleistung auf fast einhundert<br />

Prozent.<br />

Italien bereitet nicht weniger Sorgen. Wenigstens stabil bleibt unser<br />

südlicher Nachbar, mit dem Österreich so viele Wirtschaftsbeziehungen<br />

unterhält – aber auf welchem Niveau: Schon heute ist Italien mit<br />

126 Prozent der eigenen jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet.<br />

Das wird sich, wenn alles gut geht, bis zum nächsten Jahr um genau<br />

null verändern. Aber all das, was die »Expertenregierung« Mario Monti<br />

an harten Sparprogrammen politisch auf die Reihe gebracht hat, all<br />

das fließt direkt in die Abdeckung der Ansprüche der internationalen<br />

Gläubiger.<br />

Und Griechenland? Griechenland ist in allen Modellrechnungen der<br />

Wirtschaftsforscher aus der Abteilung Akutproblem längst in die Abteilung<br />

Dauerproblem verlegt worden. Als 2009 die ersten Hilfszahlungen<br />

argumentiert werden mussten, lautete die Begründung noch:<br />

» ... damit Griechenland im Jahr 2013 wieder auf den Kapitalmarkt zurückkehren<br />

kann.« Die optimistischsten Prognosen heute rechnen mit<br />

einer Rückkehr von Hellas auf besagte Kapitalmärkte frühestens im<br />

Jahr 2020; das sind, wie gesagt, die Projektionen, in denen wirklich,<br />

wirklich, aber auch wirklich alles gut geht.<br />

An Problemfällen also mangelt es in der Euro-Zone nicht. Portugal<br />

könnte noch angeführt werden, das auch durch ein böses wirtschaftliches<br />

Tal geht; selbst Frankreich wird mittlerweile als Wackelkandidat<br />

angesehen und niemand in Berlin will sich ausmalen, was passiert,<br />

wenn Paris seine Probleme – und die bestehen nicht nur in der Automobil-Industrie<br />

– nicht in den Griff bekommt.<br />

Die größte Hürde für die so genannten politischen Eliten besteht in<br />

der Akzeptanz der Bevölkerungen. Daran sind sie selbst schuld. Wer<br />

beobachtet hat, welche Massen von Menschen im November des alten<br />

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