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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Der Sündenfall der EZB – wenn<br />

nur noch die Druckmaschine hilft<br />

von Katinka Nowotny<br />

Der Schritt der Europäischen Zentralbank, im großen Umfang<br />

Staatspapiere der Schuldnerstaaten in der Euro-Zone aufzukaufen,<br />

hat eine heftige Debatte unter Ökonomen ausgelöst: Wird damit<br />

die Euro-Krise beigelegt – oder wird nur die Inflation angeheizt?<br />

Sie sollte ein »Bollwerk monetärer Stabilität« sein, ein »fester<br />

Anker für die neue Währung«: Als die Europäische Zentralbank 1998<br />

als Notenbank für zunächst elf Teilnehmerstaaten gegründet wurde,<br />

waren alle ihre Statuten darauf ausgerichtet, sicherzustellen, dass<br />

die EZB niemals die Schulden ihrer Mitglieder finanzieren und so das<br />

Tor zu einer inflationären Geldpolitik aufmachen würde. Denn wenn<br />

einmal eine Notenbank Geld druckt und dieses den Regierenden borgt,<br />

dann werden die Ersparnisse der Bürger weniger wert ...<br />

Vor allem Deutschland hatte damals darauf gedrängt, dass dieses<br />

Szenario nie Wirklichkeit würde. Deshalb erhielt die EZB eine so genannte<br />

»Nichtbeistandsklausel« für Staatsschulden. Ja, selbst die Staaten<br />

untereinander sollten nicht für die Schulden anderer haften. Wenn<br />

jeder auf sich allein gestellt ist, so die Logik, dann würden die Regierungen<br />

bei ihrer Haushaltspolitik Vernunft und Sorgfalt walten lassen.<br />

Doch bekanntlich ist alles ganz anders. Vor allem die Regierungen der<br />

südlichen Euro-Länder häuften riesige Schulden an oder müssen ihren<br />

Banken zu Hilfe kommen, was riesige Löcher in die öffentlichen Haushalte<br />

reißt. Die Zinsen dieser Staaten schnellen in die Höhe, was die<br />

Budgets noch mehr belastet. Und in dieser Lage tut die EZB genau das,<br />

was Deutschland und andere befürchtet hatten: Sie kauft Staatsanleihen<br />

und entlastet damit den Schuldendienst ihrer Mitgliedsstaaten.<br />

Zuerst erwarb sie 2010 griechische Staatsanleihen, dann irische und<br />

portu giesische und schließlich auch Schuldpapiere der großen Volkswirtschaften<br />

Spanien und Italien. Sie tat dies anfangs in »begrenztem<br />

Umfang«, immer vom Argument begleitet, dass »die Beruhigung der<br />

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