25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Etwas verspätet gab es dann doch im zweiten Halbjahr 1983 auch in<br />
Österreich kräftig steigende Aktienkurse, 1984 war wiederum von einer<br />
Verschnaufpause geprägt. 1985 sorgte dann Wien erstmals (zumindest<br />
nach dem Börsencrash vom 8. Mai 1873) für internationale Schlagzeilen,<br />
wurde doch vom Großinvestor Jim Rogers die Wiener Börse als unterbewerteter<br />
Geheimtipp in der US-Wochenzeitschrift »Barron’s« ganz groß<br />
in die Auslage gestellt. Noch heute träumen viele heimische Börsianer<br />
vom berühmten Prinzen, der das Dornröschen wach küsste. Die Aktien<br />
des Magnesitproduzenten Veitscher (übrigens auch mit einem riesigen<br />
eigenen Wertpapier-Portefeuille) war 1985 mit + 344 Prozent der<br />
Highflyer, über den gesamten Börsezyklus war die Kahane-Holding<br />
»Montana« der Star mit einem Plus von fast 1000 Prozent (!).<br />
Zur damaligen Zeit überwogen in Wien noch<br />
die Einheitsnotierungen, das heißt, bei den<br />
meisten Aktien gab es nur einen Kurs pro<br />
Börsetag. Des Öfteren gab es sogar aufgrund<br />
eines Nachfrage- oder Angebotsüberhanges<br />
gar keine Umsätze, sondern nur eine Notiz mit<br />
dem Zusatz G (für Geld), was eine zu hohe Nachfrage bedeutete, oder rG<br />
(für repartiert Geld), wobei mindestens <strong>25</strong> Prozent des Kaufwunsches<br />
bedient wurden. In die Gegenrichtung ging es dann mit W (für Ware)<br />
und rW (für repartiert Ware). Die Tageskursveränderung war mit zehn<br />
Prozent begrenzt. Dies führte nicht selten dazu, dass ein »Favorit« umsatzlos<br />
einige Tage mit einer »G-Notiz« jeweils um zehn Prozent stieg<br />
und der Trend dann allerdings oft auf eine rW- und W-Notiz umschlug.<br />
Naja, immerhin ein interessantes Austriacum.<br />
»Bei den meisten<br />
Aktien gab es 1985<br />
nur einen Kurs pro<br />
Börsetag.«<br />
Nach dem Weltbörsencrash vom Oktober 1987 (wobei der Einbruch zwar<br />
heftig, aber nur kurzfristig war und die meisten Börsen das Kalenderjahr<br />
sogar noch mit einem Plus abschlossen) setzte sich die 1982 begonnene<br />
Megahausse fort und brachte auch der heimischen Börse im Zeitraum von<br />
Februar 1988 bis Februar 1990 eine Indexvervierfachung im schon zurückgerechneten<br />
ATX von 434 Punkten auf etwa 1800 Zähler. Der Fall der<br />
Berliner Mauer und die nachfolgende Öffnung Osteuropas waren dabei<br />
die Trendbeschleuniger. Mit der Kuwaitkrise stürzten die Austroaktien<br />
dann um etwa zwei Drittel in den nachfolgenden zwei Jahren ab. Danach<br />
folgte ein lang anhaltender Seitwärtstrend und erst 14 Jahre später,<br />
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