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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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in der Mephisto dem Kaiser zum Gelddrucken rät, um seine Finanz -<br />

prob leme zu lösen – um dann gemeinsam mit Faust wieder zu verschwinden,<br />

als das Reich von einer Inflationswelle überrollt wird.<br />

Die Verteidiger des Aufkaufprogramms behaupten:<br />

Dazu muss es nicht kommen. Geld werde<br />

nicht nur von der Notenbank geschöpft, sondern<br />

normalerweise auch von den Geschäftsbanken,<br />

und zwar durch deren Kreditvergabe. Aber genau die sei seit<br />

Ausbruch der Krise deutlich zurückgegangen. Die EZB ersetze also nur<br />

das, was in der Kredit wirtschaft verloren gehe.<br />

Beruhigungspillen<br />

für die Kritiker<br />

Außerdem sind die Verleihungen der Notenbank »nur kurzfristig«; sie<br />

könnte, sobald sich die ersten Anzeichen einer beschleunigten Inflation<br />

einstellen, wieder auf die Bremse steigen, die Zinsen erhöhen und<br />

die Kredite an die Banken wieder zurückfahren.<br />

Aber – würde sie das wirklich tun? Die Warner vor der Inflation argumentieren,<br />

dass die EZB ihre politische Unabhängigkeit, die eigentlich<br />

in den Maastricht-Verträgen festgeschrieben wurde, schon lange verloren<br />

habe. Weil sie sich jetzt so willfährig gegenüber der Politik zeigt,<br />

werde sie das auch später wieder tun. Und die (meisten) Regierungen<br />

der Euro-Zone würden es gar nicht gerne sehen, wenn bei den ersten<br />

Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung die Zinsen gleich wieder<br />

hinaufschnellten. Wer einmal die Droge Schuldenfinanzierung probiert<br />

hat, komme von ihr nicht mehr los.<br />

Tatsächlich: Was derzeit in der Euro-Zone geschieht, ist ein gigantischer<br />

Feldversuch.<br />

Geht der schief, sind ganze Bevölkerungen zu entwöhnen.<br />

»De facto stellen wir einen gigantischen Blankoscheck an hoch<br />

verschuldete Staaten aus.«<br />

Eva Pichler, a.o. Professorin an der Wirtschaftsuniversität Wien,<br />

über den »Europäischen Stabilitätsmechanismus« ESM.<br />

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