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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Landesausstellung 2013 ist. Auf Regionalität wird in der Brauerei viel<br />

Wert gelegt. Alle Rohstoffe kommen aus der unmittelbaren Umgebung.<br />

Die Bevölkerung honoriert das. »Bei uns ist es nicht egal, ob etwa ein<br />

Bauherr einem Maurer irgendein No-Name-Produkt hinstellt. Der will<br />

schon ›sein‹ Produkt haben: Mit Freistädter Bier wird seine Arbeit gewertet.<br />

Gibt man ihm allerdings irgendein Massenbier, könnte es sein,<br />

dass er womöglich gar nicht mehr weiterarbeitet«, schildert Pöschko<br />

nicht ohne Stolz den Stellenwert »seines« Bieres in der Region.<br />

Allerdings ist bei aller Regionalität auffällig, dass bestimmte Biersorten<br />

nur in bestimmten Gegenden zu erwerben sind. Im oberösterreichischen<br />

Mühlviertel dominiert Freistädter Bier in den Supermarktregalen.<br />

Sobald man die Landesgrenze zum niederösterreichischen Waldviertel<br />

überschreitet, ist es so gut wie verschwunden; die Getränkeabteilungen<br />

sind plötzlich mit Zwettler Bier gefüllt. In Vorarlberg findet man kaum<br />

Produkte der Wiener Ottakringer Brauerei, dafür ist etwa »Mohrenbräu«<br />

stark vertreten. Der Gedanke an mögliche Kartellabsprachen drängt sich<br />

nahezu auf ...<br />

Und: So abwegig scheint diese Vermutung nicht. Erst im Juni 2011<br />

führte die Bundeswettbewerbsbehörde Hausdurchsuchungen bei »Stiegl«<br />

und »Ottakringer« durch, die »Brau Union« trat als »Kronzeugin« auf.<br />

Der Vorwurf: Preis- und Belieferungsabsprachen der Brauereien gegenüber<br />

Großverbrauchermärkten. 2007 erst verhängte die EU-Kommission<br />

eine Strafe von knapp 274 Millionen Euro gegen ein weiteres Bierkartell<br />

in den Niederlanden. Die belgische Beck’s-Mutter »InBev« hatte im Verbund<br />

mit den niederländischen Braufirmen »Heineken«, »Bavaria« und<br />

»Grolsch« die Bierpreise künstlich hoch gehalten. Auch die Erinnerungen<br />

an das »Bierkartell«, das bis zum Jahr 2000 in Österreich den Markt<br />

unter sich aufteilte, sind noch lebendig.<br />

Die Lieferabsprachen in Österreich hätten allerdings »ausschließlich<br />

Qualitätshintergründe« gehabt, behauptet »Ottakringer«-Vorstandschef<br />

Sigi Menz. Der Vorarlberger, der auch Präsident des Brauereiverbandes<br />

ist, hält Absprachen hierzulande für gar nicht mehr notwendig:<br />

»Das ist wahrscheinlich eine regionale Zufallsthematik, weil der<br />

eine den einen Wirten und der andere den anderen Wirten besser<br />

kennt.« In einer derart stark regionalisierten Bierwirtschaft sei das<br />

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