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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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zur Wirtschaftslage in Italien verfasst – die verheißt allerdings nichts<br />

Gutes. Die Gründe für das Schwächeln der italienischen Wirtschaft<br />

sind vielfältig; gerade die traditionellen Säulen der italienischen Exportwirtschaft<br />

hätten nachgegeben.<br />

Andreas Schuster erklärt das so: »Der Wegfall der Konkurrenzfähigkeit<br />

der italienischen Exportindustrie ist bedingt durch die Tatsache,<br />

dass Italien auf Märkten produziert, wo die asiatische Konkurrenz<br />

relativ gute, günstige Produkte herstellt.« Gerade die »klassischen italienischen<br />

Sektoren« wie die Bekleidungsindustrie, Schuhe, Textilien,<br />

Fahrzeuge hätten Federn gelassen – also all jene Handelssparten, in<br />

denen Italien bereits viel Terrain verloren hat.<br />

Und worauf müssen sich die Österreicher einrichten, die Italienische<br />

Investitionen oder Anleihen haben? »Ich glaube«, so Andreas Schuster,<br />

»den Worst Case haben wir schon gesehen im Fall von Griechenland.<br />

Man muss eben auf einen Gutteil seiner Forderungen oder Investitionen<br />

verzichten oder wird dazu gezwungen. So ein Szenario ist für Italien<br />

aktuell nicht am Horizont, aber sicher eines der Risikoszenarien,<br />

die man langfristig sehen könnte.«<br />

Eine der größten italienisch-österreichischen Finanzverflechtungen<br />

findet sich natürlich im Bankensektor. Die Bank Austria ist eine<br />

100-Prozent-Tochter der Mailänder Großbank UniCredit, deren Aktien<br />

seit der Krise im Sinkflug sind. Ist eine Ansteckung der größten<br />

heimischen Bank durch die italienische Mutter zu befürchten, wollen<br />

wir vom Chef-Ökonomen der UniCredit Bank Austria AG, Stefan<br />

Bruckbauer, wissen? Und der findet deutliche Worte: »Ein Land in der<br />

Rezession ist immer eine Herausforderung für eine Bank. Am italienischen<br />

Staat leidet die UniCredit nicht. Der italienische Staat geht<br />

nicht pleite. Und sollte er pleitegehen, ist es aus meiner Sicht ziemlich<br />

egal, wo eine Bank in Europa angesiedelt ist; dann wird es alle<br />

ordentlich durchbeuteln, egal, ob es eine deutsche, österreichische,<br />

spanische oder italienische Bank ist. Also dieser Illusion brauchen wir<br />

uns nicht hinzugeben. Wenn eines der reichsten und größten Länder<br />

Europas eine Staatspleite macht, bleibt kein Stein auf dem anderen.«<br />

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