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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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wert. Rund sechs Milliarden der Währungsreserven sind in Devisen,<br />

also Fremdwährungen von Dollar bis Franken, angelegt. Und Österreich<br />

hat auch die Option auf Kredite des IWF, des Internationalen<br />

Währungsfonds, in Höhe von rund drei Milliarden Euro – für den Fall<br />

eines Liquiditätsengpasses. Zusätzlich hat Österreich rund um den<br />

Beitritt zur Europäischen Währungsunion rund 22 Tonnen Gold in die<br />

Europäische Nationalbank eingebracht – zum damaligen Wert von<br />

knapp 200 Millionen Euro übrigens. Heute wäre dieses Gold ein Vielfaches<br />

wert.<br />

Bezogen auf die umlaufenden Geldmengen macht der Anteil des österreichischen<br />

Staatsgoldes heute gerade einmal fünf bis neun Prozent<br />

aus. Österreich hat in den letzten Jahrzehnten auch massiv Goldreserven<br />

abgebaut. Unter anderem, weil dessen Bedeutung sank. Auch im<br />

Zusammenhang mit der Gemeinschaftswährung, dem Euro. 1992 hatte<br />

die Republik rund 650 Tonnen Gold als Währungsreserve. 1999, im<br />

Jahr der faktischen Währungsunion, waren es noch über 400 Tonnen.<br />

Bis 2007 wurde weiter abgebaut. Erst in den letzten Jahren blieben die<br />

Mengen stabil – bei 280 Tonnen.<br />

Es gab auch immer wieder politische Begehrlichkeiten, die österreichischen<br />

Goldvorräte zu verkaufen, um damit Staatsausgaben zu finanzieren.<br />

Auch das Null-Defizit-Budget 2001 des damaligen Finanzministers<br />

Karl-Heinz Grasser ist mit Hilfe von Goldverkäufen »vereinfacht«<br />

worden. Gegen einen Generalverdacht allerdings verwehrt sich der<br />

ehemalige Gouverneur der Österreichischen Nationalbank Dr. Klaus<br />

Liebscher vehement: »Die Goldverkäufe waren für jene, die das Budget<br />

sanieren wollten, eine willkommene Gelegenheit; aber es war nicht so,<br />

dass wir für die Budgetsanierung verkauft hätten. Für mich war der<br />

Kursgewinn, den wir einfahren wollten, das entscheidende Kriterium.«<br />

Doch was wäre Österreichs Gold denn heute theoretisch wert – im<br />

Ernstfall? Bei einem Währungscrash? Ein paar Zahlen zum Vergleich:<br />

Österreichs Bruttoinlandsprodukt liegt bei rund 300 Milliarden Euro<br />

im Jahr; mit den elf Milliarden in Gold käme man wohl nicht sehr weit.<br />

Sie entsprechen in etwa dem Wert der österreichischen Importe eines<br />

einzigen Monats. Dr. Johann Kernbauer rechnet vor: »Wenn man den<br />

Goldbestand der Nationalbank auf die Österreicher umlegt, ergibt sich<br />

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