25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Dann gehen wir also davon aus, dass man sich hierzulande an die<br />
Steuergesetze hält. Kann man dann österreichische Privatstiftungen<br />
fairerweise überhaupt noch als »legale Steueroasen« bezeichnen? Nun,<br />
es gibt noch einen Steuervorteil, der sehr ungewöhnlich im europäischen<br />
Vergleich ist. Er besteht dann, wenn Beteiligungen an Kapitalgesellschaften<br />
verkauft werden. Normalerweise würden auf den Gewinn,<br />
der dabei gemacht wird, <strong>25</strong> Prozent Steuer anfallen. Doch wenn<br />
das Geld wieder investiert wird, wird die Steuer gestundet. Und eine<br />
Steuer, die etwa erst in fünfzig Jahren bezahlt werden muss, ist fast<br />
null.<br />
Für Unternehmer macht es einen großen Unterschied, ob nach Abzug<br />
der Steuer ein Investment von 75 Millionen Euro möglich ist oder ob<br />
100 Millionen investiert werden können, weil keine Steuer bezahlt<br />
wurde. »Selbstverständlich werden Stiftungen wegen dieses verbliebenen<br />
Steuervorteils gegründet. Ich würde sogar behaupten, dass ein<br />
Großteil der in den letzten ein bis zwei Jahren, in denen ja die anderen<br />
Steuervorteile abgeschafft wurden, und auch ein Großteil der in<br />
Zukunft noch zu gründenden Stiftungen auf genau diesen Umstand<br />
zurückzuführen ist.«<br />
Abseits von Tricksereien, Steuerhinterziehung und Geldwäsche gibt es<br />
sie also doch noch, die österreichische Steueroase. Auch wenn sie kleiner<br />
geworden ist – der Steuervorteil, den österreichische Privatstiftungen<br />
bieten, ist nicht zu unterschätzen.<br />
»Lieber spät als gar nicht erwischt.«<br />
Finanzministerin Maria Fekter freut sich früh über frische<br />
Steuermillionen aus der Schweiz.<br />
»Sparen ist freiwillige Enteignung.«<br />
Peter Bosek, der Privat- und Firmenkundenvorstand der „Erste<br />
Bank“, in einer Formulierung, die sich die Autoren dieses<br />
Jahrbuches nie getraut hätten.<br />
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