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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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sogar die großen bisherigen Anlegerskandale in Europa und den USA<br />

in den Schatten stellt – und der vor allem in die Verantwortung der<br />

sozialistischen Regierung unter Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez<br />

Zapatero fällt.<br />

Und die Moral von der Geschichte? Die Gründung der Bankia-Gruppe<br />

konnte den Verfall des spanischen Finanzsystems nur geringfügig verzögern;<br />

die Bad-Bank schreibt 24 Milliarden Miese, ist als systemrelevante<br />

Bank heute aber too big to fail und muss mit EU-Geld gerettet<br />

werden. Und Zapatero verlor zwar die letzten spanischen Wahlen, politisch<br />

oder juristisch vorgegangen wird gegen ihn nicht. Ebenso nicht<br />

wie gegen andere Politiker (sowohl der Sozialisten als auch der Konservativen),<br />

gegen eingeweihte Bankmanager und nicht gegen die in<br />

den Betrug involvierten Beamten. Nicht einmal Ermittlungen wurden<br />

bisher eingeleitet.<br />

Freilich: Nicht alle in Spanien finden das gerecht. Auch das ist ein<br />

Grund für die Demonstrationen. Der bekannte TV-Journalist Hermann<br />

Tertsch bringt, als <strong>€CO</strong> dem Niedergang des Landes hinterher recherchierte,<br />

den Frust der Menschen auf den Punkt: »Zapatero hatte alles<br />

gewusst, als man noch etwas dagegen hätte machen können. Anstatt<br />

zu reagieren hat er alles vertuscht, hat behauptet, dass Spaniens Bankensystem<br />

das sicherste der Welt sei. Er und die gesamte Clique, die<br />

das zu verantworten hat, sind Verbrecher und sollten ins Gefängnis.«<br />

Ob das je passieren wird, ist freilich fraglich. Und letztlich hätte ja<br />

auch die EU zeitgerecht eingreifen können. Warum sie es nicht getan<br />

hat, bleibt ebenfalls eine der vielen unbeantworteten Fragen, die sich<br />

aus dem spanischen Dilemma ergeben.<br />

»Mit dem Euro ist es wie mit einem Auto, das den Berg<br />

hinunterfährt und immer schneller wird. Die Euro-Retter sagen<br />

sich: Wenn wir bremsen, bricht das Auto vielleicht aus; und<br />

deshalb bremsen wir lieber gar nicht.«<br />

Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener<br />

Wirtschaftsforschungsinstitutes „ifo“<br />

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