25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Griechenland, erschüttert das die ganze Euro-Zone. Wenn Griechenland<br />
fällt, fallen auch Portugal, Belgien und Irland. Diesen Haien ging<br />
es um den ersten Biss: Gelingt der, dann ist Blut im Wasser – und alle<br />
anderen Haie kommen nach.«<br />
Aber Goldman Sachs bereitet im Juni 2011 den letzten Coup vor. Just<br />
einer der früheren Vizechefs, der Italiener Mario Draghi, steht vor<br />
der Wahl zum Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Ganze drei<br />
Jahre lang hatte der Italiener für Goldman Sachs gearbeitet, als Europadirektor,<br />
kurz bevor die Bilanztricks mit Athen aufgedeckt worden<br />
waren. Also: Was wusste Mario Draghi?<br />
Hier seine Rechtfertigung vor den Abgeordneten des Europaparlamentes<br />
in der Original-Übersetzung: »Die Vereinbarungen zwischen Goldman<br />
Sachs und der griechischen Regierung wurden getroffen vor meinem<br />
Job bei Goldman Sachs. Ich hatte damit weder vor noch nach meinem<br />
Job zu tun. Ich habe für Privatkunden von Goldman gearbeitet; tatsächlich<br />
wollte man, dass ich auch für den öffentlichen Sektor arbeite, aber<br />
ich habe höflich abgelehnt. Also: Über diese Dinge weiß ich nichts, ich<br />
habe mich damit auch nicht beschäftigt, Da können sie fragen, wen sie<br />
wollen.« Keine Verurteilung der Praktiken von Goldman Sachs?<br />
Schon im Oktober des Jahres 2011 feiert die europäische Elite den<br />
neuen Chef der Europäischen Zentralbank. Er heißt Mario Draghi. Wieder<br />
gewinnt Goldman Sachs. Nun spannt die Bank ihr wundersames<br />
Netzwerk nicht mehr nur über die USA, sondern auch über Europa.<br />
Wieder hatte sich die Drehtür gedreht, wieder war aus ihr ein Manager<br />
der US-Investmentbank getreten.<br />
Draghi bleibt nämlich nicht allein. Auch Mario Monti, inzwischen Italiens<br />
Premierminister, früher EU-Wettbewerbskommissar, war lange<br />
Zeit Berater von Goldman Sachs gewesen. Übrigens genauso wie sein<br />
Vorvorgänger Romano Prodi, der sogar Präsident der EU-Kommission<br />
gewesen war.<br />
Othmar Issing, einst Chefökonom der Europäischen Zentralbank,<br />
schwärmt in Deutschland in den höchsten Tönen über die Vorzüge von<br />
Goldman Sachs. In Großbritannien steigt Peter Sutherland, einst Chef<br />
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