25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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die Frage bei Firmen, die ständig neuen Refinanzierungsbedarf haben.<br />
Muss man sich eine neue Bank suchen, wird die Bonität der Firma erst<br />
einmal geprüft. Das kann dauern. Und für manches Unternehmen wird<br />
dann die Zeit knapp.«<br />
Es gab in der Vergangenheit schon etliche<br />
Bankenpleiten in Österreich, darunter die<br />
Bank für Handel und Industrie, BHI, die 1995<br />
insolvent wurde. Tausende Sparer kamen<br />
plötzlich nicht mehr an ihr Geld heran. Fatal vor allem für jene, die<br />
ihr ganzes Geld bei der Pleitebank hatten, aber auch für Firmen, die<br />
Löhne ausbezahlen oder Rechnungen begleichen mussten.<br />
BHI: Die erste Pleite,<br />
die Sparer bedrohte<br />
Der heutige Pensionist Helmut Friedrich war einer der betroffenen<br />
Sparer. Er erinnert sich, dass es etliche Tage dauerte, bis eine erste<br />
Tranche der Einlagensicherung ausbezahlt wurde. »Wir waren deprimiert,<br />
weil wir uns in der Öffentlichkeit in einer langen Menschenschlange<br />
vor der Bank anstellen mussten und jeder wusste: Das waren<br />
die, die zu viel Geld hatten, die es bei der BHI eingelegt haben.«<br />
Friedrich nahm sich einen Anwalt. Und klagte mit zahlreichen anderen<br />
Betroffenen die Republik. 2003 musste der Staat tatsächlich für das<br />
gesamte Ersparte haften. Doch es dauerte zehn Jahre, bis alles Geld<br />
ausbezahlt war. Anwalt Harald Christandl weiß, was eine Bankenpleite<br />
bewirkt – und ist trotzdem nicht dagegen. Wenn auch in abgewandelter<br />
Form: »Jener Bereich einer Bank, der in der Spekulation beheimatet ist,<br />
sollte pleitegehen können. Dort, wo das Bank-Kerngeschäft abläuft, wo<br />
Vertrauen die Basis ist, wo Mittelständler oder kleine Sparer ihr Geld<br />
einlegen, dort sollten die Einlagen aber fast zur Gänze abgesichert sein.«<br />
Doch so ein Vorgehen würde ein neues Banken-Insolvenzrecht und<br />
eine Änderung der »Einlagensicherung« voraussetzen. Ideen gibt es<br />
viele – die politische Einigung, wer denn nun im Falle einer Bankenpleite<br />
finanziell gerade stehen muss, steht noch aus.<br />
Aber selbst dann bliebe die Frage: Wagt es die Politik im Fall des Falles<br />
tatsächlich eine Bank in die Pleite zu schicken – und einen »kalkulierten«<br />
Dominoeffekt zuzulassen?<br />
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