25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Steuergeldern dazu verwendet werden, die finanzschwachen Volkswirtschaften<br />
der Euro-Zone aufzupäppeln?<br />
Es liegt in der Natur der Sache, dass PolitikerInnen, die die Gesetze<br />
machen und unterzeichnen, diese als »unbedingt notwendig« und<br />
»effektiv« erachten. Finanzministerin Maria Fekter etwa betonte in<br />
<strong>€CO</strong>-Interviews beständig »die Wichtigkeit der neuen europäischen<br />
Finanzinstitution«, auch wenn Österreich nicht zu denen gehört, die<br />
davon profitieren: »Das ist im höchsten Interesse Österreichs. Weil<br />
die Euro-Zone als Staatengefüge muss stabil bleiben. Darauf ist unser<br />
Wohlstand aufgebaut. Wir haben ein großes Interesse daran, dass<br />
unsere Handelspartner, unsere Exportmärkte, jene Länder, mit denen<br />
wir Beziehungen haben, dass die zu einer Stabilität zurückkehren.«<br />
Natürlich werde »Österreich streng« sein und »genau kontrollieren«,<br />
ob die Empfängerstaaten auch ihre »Hausaufgaben machen«, sich also<br />
an die Reformvorgaben halten, die mit dem Erhalt von Krediten einhergehen,<br />
äußerte sich die Finanzministerin: »All jene, die sich nicht<br />
an die Spielregeln halten, die nicht die Hausaufgaben machen, die<br />
werden dann von Europa ein Korsett bekommen und bevormundet werden.<br />
Und ich glaube, dass alle in der Politik höchstes Interesse haben<br />
nicht bevormundet zu werden.«<br />
Es liegt auch in der Natur der Sache, dass eine Institution, die so umgreifend<br />
wirkt wie der ESM, scharfe Kritiker hat. Einer der heftigsten<br />
ist der bekannte Volkswirt Hans Werner Sinn vom deutschen »Ifo«-<br />
Institut. <strong>€CO</strong> traf ihn für ein Interview in München. Für ihn sind die<br />
»Euro-Rettungsmaßnahmen« ein Fass ohne Boden: »Es ist im Grunde<br />
das Thema eines Drogensüchtigen, der sich gewöhnt hat an die Droge.<br />
Wenn wir die absetzen, gibt es eine Krise; um das zu verhindern, müssen<br />
wir halt die Droge weitergeben.«<br />
Hans Werner Sinn kann beispielsweise nicht verstehen, dass die<br />
Steuerzahler für die Rettung des Euro zur Kasse gebeten werden. Viel<br />
eher sollten die Gläubiger der Krisenländer, darunter eben internationale<br />
Banken und Versicherungen, die Schulden abschreiben: »Es gibt<br />
nur eine Gruppe, die die Abschreibungslasten tragen kann, und das<br />
sind die Vermögensbesitzer, die dort investiert haben. Die wollen sich<br />
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