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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Pensionierungen »frühzeitig«. Freilich: Den Vorwurf, dass manch<br />

Beamtem großzügig »Dienstunfähigkeit« attestiert wird, will man hier<br />

nicht gelten lassen. Schließlich würde es sich ja meist um verbeamtete<br />

Feuerwehrleute oder Krankenpfleger handeln, die körperlich am Ende<br />

seien ...<br />

Wie gut es ist, ein<br />

Beamter zu sein<br />

Während diese Beamten also auch in Zukunft<br />

getrost in Frührente gehen können, muss<br />

eine andere Gruppe bis zum Schluss »leiden«:<br />

die Berufsgruppe der »ungelernten Hilfskräfte«.<br />

Allein am Bau machen sie 40 Prozent aller Arbeiter aus. Schon<br />

bisher hatten sie absolut keinen Berufsschutz, konnten folglich überall<br />

hin »auf dem gesamten Arbeitsmarkt« weiter verwiesen werden.<br />

»Ein Hilfsarbeiter hat keine Chance auf eine Frühpension, auf eine<br />

Invaliditätspension. Der pendelt zwischen Arbeitsamt, Krankenkasse<br />

und Pensionsversicherung hin und her, jahrelang. Bis er letztendlich<br />

irgendwann einmal eine Pensionszuerkennung erhält«, ärgert sich<br />

Bau-Gewerkschafter Josef Muchitsch über diese Ungerechtigkeit. An<br />

dieser misslichen Lage hat sich nichts geändert.<br />

Scharfe Kritik gibt es aber nicht nur an dem, was im Gesetz drinnen<br />

steht. So vermisst etwa die Arbeiterkammer, dass verpflichtende Präventivmaßnahmen<br />

für Unternehmen nicht festgeschrieben worden<br />

sind. Dabei geht es nicht nur um körperliche Gefahren, sondern auch<br />

um das geistige Wohlbefinden der Mitarbeiter. Denn immer öfter sind<br />

psychische Erkrankungen der Hauptgrund für vorzeitige Pensionierungen.<br />

Von knapp 24.000 Invaliditätspensionen im Jahr 2011 waren 8500<br />

auf Depressionen oder Burn-out zurückzuführen. Das bedeutet einen<br />

dramatischen Anstieg um 80 Prozent innerhalb von nur zehn Jahren.<br />

Die weitläufige Meinung, es treffe hauptsächlich Schreibtisch-Angestellte,<br />

stimmt dabei mit der Realität nicht überein. In absoluten Zahlen<br />

leiden deutlich mehr Arbeiter an psychischen Erkrankungen als Angestellte.<br />

»Wir sind heute Belastungsfaktoren ausgesetzt, die sich in der Arbeitswelt<br />

genauso wie auch in der Freizeitwelt spiegeln. Man ist de facto<br />

24 Stunden erreichbar und die Unsicherheit hat auch zugenommen«,<br />

erklärt Dr. Klaus Rudolf Pirich, der stellvertretende Chefarzt der Pensionsversicherungsanstalt.<br />

Seine Institution ist es, die schlussendlich<br />

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