25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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haben, dass er untergehen kann. Und weil er diese Angst spürt, wird<br />
er Risiken reduzieren, sorgfältig arbeiten. Diese disziplinierende Kraft<br />
eines drohenden Untergangs wird durch die permanenten Bankenrettungen<br />
freilich eliminiert.«<br />
Doch was hindert Europa denn, Banken »kontrolliert«<br />
pleitegehen zu lassen. Was steht<br />
tatsächlich auf dem Spiel – für Sparer, Investoren<br />
oder die Staaten? Das erste Problem:<br />
Es gibt in Europa kein taugliches Insolvenzrecht für Banken. Was<br />
für normale Unternehmen gilt, war für Banken offenbar undenkbar:<br />
»Scheitern« war einfach nicht eingeplant. In Europa und in Österreich<br />
wird seit einer gefühlten Ewigkeit an einem Fahrplan für die sinnvolle<br />
Abwicklung von Banken-Insolvenzen gearbeitet. Ergebnis: noch offen.<br />
Was steht tatsächlich<br />
auf dem Spiel?<br />
Und Banken unkontrolliert in die Pleite zu schicken, erscheint der Politik<br />
offenbar zu riskant. Da fürchtet man den viel zitierten »Dominoeffekt«:<br />
Stolpert eine Bank, könnten andere Banken, Institutionen und<br />
Investoren mitgerissen werden. Aber: Nicht alle Banken, die in den<br />
letzten Jahren gerettet wurden, wären tatsächlich »systemrelevant«<br />
gewesen. Was im »normalen« Wirtschaftsleben an der Tagesordnung<br />
steht, nämlich Insolvenzen, wird bei Banken gerne außer Kraft gesetzt.<br />
Was genau passierte denn, ginge eine Bank pleite? Ein Blick in eine<br />
Bankbilanz: Banken haben, wie jedes Unternehmen, Vermögen und Verbindlichkeiten.<br />
Besonderheit daran: Zu den »Verbindlichkeiten« zählt<br />
das Geld der Sparer, die diese bei der Bank einlegen, mit dem die Bank<br />
»arbeitet« – das die Sparer aber jederzeit zurückfordern können.<br />
»Schulden« hat eine Bank außerdem bei anderen Banken, die ihr<br />
Geld geliehen haben. Und bei allen, die Anleihen der Bank gekauft<br />
haben – ihr also eine Art Kredit gewähren. Und dann wäre da auch<br />
noch das Eigen kapital, das Geld der Bankeigentümer: Das wären, je nach<br />
Konstruk tion des Geldhauses, die Genossenschafter oder Aktionäre, die<br />
sich Anteile der Bank gekauft haben. Auf der Habenseite, also dem »Vermögen«<br />
einer Bank, stehen vor allem Kredite, die an Firmen, Staaten,<br />
Private oder andere Banken vergeben wurden. Und – quasi unter der<br />
Bilanz – laufen Vertragsgeschäfte, darunter Garantien, Derivate oder<br />
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